Zweite Handballbundesliga bleibt zweigleisig

Die zweite Handballbundesliga spielt weiter in zwei Staffel, einer Nord- und einer Südstaffel.
Pläne für eine eingleisige zweite Liga ab der Saison 2010/211 sind vom Tisch. Eine entsprechende Beschlussvorlage kam bei der jüngsten HBL-Tagung in Dortmund erst gar nicht zur Abstimmung. Zwar hatten sich die Erstbundesligisten und die HBL-Geschäftsführung für eine eingleisige zweite Liga stark gemacht, doch das Meinungsbild im Lager der Zweitligisten zeichnete sich bereits im Vorfeld als uneinheitlich ab.
Der ThSV Eisenach beispielsweise hatte bereits vor Wochen seine ablehnende Haltung signalisiert; «aus finanziellen Gründen», argumentierte ThSV-Aufsichtsratsmitglied Jürgen Beck. In einer Informations- und Diskussionsrunde wurden während der Tagung in Dortmund nochmals Pro- und Contra-Argumente ausgetauscht. Im Anschluss sprachen sich die Zweitligisten mehrheitlich gegen eine eingleisige zweite Liga aus. Der diesbezügliche Antrag für die Vollversammlung wurde daraufhin zurückgezogen. Gegen die Stimme der Zweitligisten wollten auch die Erstligisten das Vorhaben nicht durchboxen, zumal wohl auch unter den Erstligisten sich Widerspruch hinsichtlich des Zusammenlegens der zweiten Ligen regte.

Mit Spannung erwartet wurden die Neuwahlen zum Vorstand des Handball-Bundesliga e.V. Dem Trägerverein Herren-Ligen gehören die Vereine der ersten beiden Bundesligen an. Der bisherige Vorsitzende Bernd-Uwe Hildebrandt (Magdeburg) hatte sein Amt im März 2007 niedergelegt und wurde bislang kommissarisch von den Stellvertretern Uli Derad (Dormagen) und Andreas Schweickert (Göppingen) vertreten. Auf der Hauptversammlung wurde nun Reiner Witte zum Vorsitzenden gewählt. Der 53-jährige Rechtsanwalt ist bislang Vize-Präsident Recht im Deutschen Handballbund. Der verheiratete Familienvater wird prüfen, ob er sein Amt beim DHB bis zum nächsten Bundestag ruhen lassen kann; dort wird er nicht mehr antreten. Zu seinem Stellvertreter wurde Uwe Schwenker (Manager des THW Kiel) gewählt. Ebenfalls im neuen HBL-Vorstand vertreten sind Volker Zerbe (Geschäftsführer TBV Lemgo) und Bob Hanning (Geschäftsführer Füchse Berlin).
„Ich freue mich auf meine Tätigkeit, die voller Perspektiven und Herausforderungen ist. Wer mich kennt weiß, dass ich mich als Ligapräsident für die Interessen aller Klubs der 1. und 2. Ligen einsetzen werde. Eine meiner vordringlichsten Aufgaben ist es, den bestehenden Konflikt zwischen der Liga und dem europäischen Verband EHF, im Sinne der Liga zu regeln. Unser festes Vorhaben ist es dabei, den Ligaspielen eine größtmögliche Präsenz an den Wochenenden zu verschaffen. Die EHF muss sich von ihrem Standpunkt entfernen, die europäischen Wettbewerbe, in denen die starken deutschen Klubs den Ton angeben, von Mittwoch bis Sonntag austragen zu lassen. Wir wollen uns durchsetzen, damit wir unsere TV-Partner, die ja mehr starken Ligahandball zeigen wollen, optimal bedienen können. Es gilt, jetzt unsere Ziele durchzusetzen, dabei weiß ich alle Klubs hinter mir“, sagte Witte nach seiner Wahl in Dortmund.

Weiterer Tagesordnungspunkt war die Abstimmung über einen Antrag auf Satzungsänderung, die Einführung von Sponsorennamen im Vereinsnamen. Ergebnis der Beratung: Sponsorennamen im Vereinsnamen sind nach dem geschlossenen Kompromiss auch weiterhin nicht möglich.

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