1.605 Einbürgerungen in Thüringen im Jahr 2023
Steigerung um knapp 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
Im Verlauf des Jahres 2023 erlangten in Thüringen 1.605 ausländische Personen (945 Männer und 660 Frauen) durch Einbürgerung die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies ist nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik der höchste Wert seit dem Jahr 2000. Gegenüber dem Vorjahr, in welchem 1.360 Einbürgerungen registriert wurden, stellt dies eine Steigerung um 245 Einbürgerungen bzw. 18,3 Prozent dar. Der Anstieg bei den Einbürgerungen geht vor allem auf die weiter gestiegene Zahl von Einbürgerungen syrischer Staatsangehöriger zurück.
Die Einbürgerung erfolgte bei 1.135 Personen (70,5 Prozent) aus einer asiatischen Staatsangehörigkeit heraus, bei 335 Personen (20,8 Prozent) aus einer europäischen, bei 70 Personen (4,5 Prozent) aus einer afrikanischen und bei 35 Personen (2,1 Prozent) aus einer amerikanischen Staatsangehörigkeit. Weitere 35 Personen (2,1 Prozent) kamen aus den übrigen Ländern, waren staatenlos oder die Staatsangehörigkeit war nicht bekannt. Während die Einbürgerungszahlen im Vergleich zum Vorjahr bei den Personen aus europäischen, amerikanischen oder afrikanischen Staaten nur leicht zunahmen, war bei den asiatischen Staaten ein deutlicher Anstieg erkennbar (+210 Personen; +22,8 Prozent).
Untergliedert nach Staatsangehörigkeiten stellten die Syrerinnen und Syrer mit 835 Personen mit Abstand die größte Gruppe dar. Dies waren 150 Personen mehr (+21,9 Prozent) als 2022 (685 Einbürgerungen). An 2. Stelle standen die Irakerinnen und Iraker mit 95 eingebürgerten Personen und an 3. Stelle die ukrainischen Staatsangehörigen mit 90 Einbürgerungen.
Von den im Jahr 2023 in Thüringen eingebürgerten Personen waren 425 bzw. 26,3 Prozent unter 18 Jahren alt (2022: 325 Personen bzw. 24,1 Prozent). Der Großteil mit 1 005 Personen bzw. 62,5 Prozent war im Alter von 18 bis unter 45 Jahren (2022: 885 Personen bzw. 65,3 Prozent). In der Altersgruppe der 45- bis unter 60-Jährigen ließen sich 155 Personen einbürgern, was einem Anteil von 9,6 Prozent entspricht (2022: 120 Personen bzw. 8,7 Prozent). 25 Personen bzw. 1,6 Prozent waren bereits 60 Jahre und älter (2022: 25 Personen bzw. 1,9 Prozent).
Zum Zeitpunkt der Einbürgerung lebten 2023 insgesamt 830 Personen noch keine 8 Jahre in Deutschland. Dies entspricht einem Anteil von 51,7 Prozent an allen Einbürgerungen. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Rückgang um 50 Fälle dar. 625 Personen (38,9 Prozent) hielten sich zum Zeitpunkt der Einbürgerung 8 bis 14 Jahre in Deutschland auf (2022: 310 Einbürgerungen) und 150 Personen (9,4 Prozent) lebten bereits 15 oder mehr Jahre in diesem Land (2022: 170 Einbürgerungen).
Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung hatten 205 Personen ihren Wohnsitz in der kreisfreien Stadt Jena, gefolgt von der kreisfreien Stadt Erfurt mit 180 Personen und dem Landkreis Gotha mit 125 Personen. Die wenigsten Einbürgerungen gab es im Saale-Holzland-Kreis (10 Personen), gefolgt von den Landkreisen Hildburghausen und Greiz mit jeweils 15 Personen.
Bitte beachten:
Alle Ergebnisse der Einbürgerungsstatistik ab dem Berichtsjahr 2018 wurden einem Geheimhaltungsverfahren unterzogen, bei dem alle Fallzahlen auf das nächstgelegene Vielfache von 5 gerundet wurden. Infolgedessen können bei Summenbildung Differenzen auftreten. Die amtliche Einbürgerungsstatistik erhebt die Zahl der im Berichtsjahr abgeschlossenen Einbürgerungsverfahren. Die Antragsstellung kann bereits vor dem Berichtsjahr stattgefunden haben. Pandemiebedingt kam es in den Jahren 2020 und 2021 teilweise zu verlängerten Wartezeiten und Verfahrensdauern und in den Folgejahren zu einem nicht quantifizierbaren Teil zu Nachholeffekten. Die Ergebnisse der Jahre 2020 bis 2023 sind nur eingeschränkt mit den Vorjahresergebnissen vergleichbar.