3.790 Ehescheidungen im Jahr 2017 in Thüringen

Tiefster Stand seit 1995

Die Gerichte in Thüringen haben im Jahr 2017 in Thüringen 3.790 Ehen geschieden. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 161 Scheidungen weniger als im Jahr 2016 (-4,1 Prozent). Dieser Wert erreichte damit den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1995. Damals wurden 3.493 Ehen geschieden. In den Jahren dazwischen gab es stets eine höhere Zahl an Ehescheidungen in Thüringen.

Die meisten Ehen wurden 2017 zwischen dem 5. und 10. Ehejahr geschieden. Im Gegensatz zu 2016, als die meisten Ehescheidungen im 9. Ehejahr vollzogen wurden, haben sich 2017 die meisten Ehepaare im „verflixten“ 7. Ehejahr scheiden lassen (225 Ehescheidungen). Rund 22 Prozent der geschiedenen Paare hatten bei ihrer Scheidung bereits Silberhochzeit gefeiert und mindestens 25 Ehejahre miteinander verbracht. Eine im Jahr 2017 geschiedene Ehe hielt in Thüringen im Durchschnitt 15,6 Jahre.

Zu 54,0 Prozent beantragte die Frau 2017 das Scheidungsverfahren, zu 37,0 Prozent der Mann. In 84,2 Prozent der Fälle stimmte der jeweils andere Partner dem Scheidungsantrag zu. Bei 9,0 Prozent der Scheidungsverfahren wurde der Antrag von beiden Parteien gestellt.

Im Jahr 2017 waren 2.750 minderjährige Kinder von der Scheidung ihrer Eltern betroffen. Das waren 111 Kinder weniger als im Jahr 2016 (-3,9 Prozent). Der Anteil der geschiedenen Ehepaare ohne Kinder lag 2017 bei 51,6 Prozent.

Die Anzahl der Scheidungen unterliegt in den Kreisen von Jahr zu Jahr zum Teil größeren Schwankungen. Im Mittel der Jahre 2011 bis 2016 lag die Scheidungsrate je 1.000 Einwohner im Schnitt in den kreisfreien Städten jedoch leicht über denen der Landkreise. Die meisten Scheidungen je 1.000 Einwohner gab es 2017 demnach in Gera (2,6 Scheidungen), die wenigsten im Landkreis Greiz (1,3 Scheidungen).