55500 Thüringer erhielten Ende 2003 Sozialhilfe

Am 31.12.2003 gab es in Thüringen 55484 Bürger die Sozialhilfe im engeren Sinne, d.h. laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen, erhielten. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 2521 Personen bzw. 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit war jeder 43. Einwohner des Freistaates betroffen. Das entsprach einer Sozialhilfequote von 2,3 Sozialhilfeempfängern je 100 Einwohner. Ein Jahr zuvor war es jeder 45. Einwohner und die Sozialhilfequote betrug 2,2.

Bundesweit lag die Sozialhilfequote Ende 2002 bei 3,3 Leistungsempfängern je 100 Einwohner. Wie bereits in den vergangenen Jahren wurde nur für Bayern (1,8) und für Baden-Württemberg (2,1) eine geringere Sozialhilfequote ermittelt als für Thüringen. Die Stadtstaaten Bremen (8,9), Berlin (7,4) und Hamburg (7,0) lagen dagegen weit über dem Bundesdurchschnitt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren waren Frauen und Mädchen am meisten betroffen. Ihr Anteil an den Sozialhilfeempfängern betrug 54,6 Prozent. Im Jahr 2002 waren es 55,2 Prozent.

Das Durchschnittsalter der Thüringer Sozialhilfeempfänger betrug Ende vergangenen Jahres 23,6 Jahre. Das war genau ein Jahr weniger als am Jahresende 2002.
Der Hauptgrund für die Entwicklung ist der Rückgang der Anzahl der Sozialhilfeempfänger im Alter ab 65 Jahren um fast drei Viertel auf 475 Personen. Dieser Personenkreis erhält seit dem 1.1.2003 grundsätzlich keine Sozialhilfe mehr, sondern Leistungen nach dem Grundsicherungsgesetz in Form von bedarfsorientierter Grundsicherung. Der Anteil der älteren Menschen an den Sozialhilfeempfängern betrug Ende 2003 nur noch 0,9 Prozent (Ende 2002: 3,2 Prozent).
Ebenfalls gesunken ist der Anteil der Altersgruppe zwischen 60 und 65 Jahren um 15,5 Prozent auf 872 Personen. Dem Rückgang in diesen beiden Altersgruppen steht eine erhöhte Anzahl an Sozialhilfeempfängern in den anderen Altersgruppen gegenüber. Die deutlichsten Anstiege gab es in den Altersgruppen 15 bis unter 18 Jahren und 25 bis unter 30 Jahren mit jeweils 15 Prozent sowie in den Altersgruppen zwischen 40 und 50 Jahren und 50 und 60 Jahren mit 10 bzw. 13 Prozent.

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