Anschlagfeier für Tunnel Masserberg

Am Mittwoch begannen für den 1051 Meter langen Tunnel Masserberg in den Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt und Hildburghausen mit einer traditionellen Anschlagfeier die bergmännischen Vortriebsarbeiten. Als Tunnelpatin, die Vertreterin der Heiligen Barbara auf Erden, wurde Sabine Doht, Thüringer Landtagsabgeordnete aus Eisenach und langjährige Vorsitzende des Ausschusses für Bau und Verkehr, in ihr Amt eingeführt.

Staatssekretärin Dr. Marion Eich-Born vom Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr, sowie Volker Hädrich, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Thüringen, überzeugten sich vor Ort vom rasanten Baufortschritt des Projektes.

Nach alter Bergbautradition begann die Tunnelpatin mit einer ökumenischen Andacht, die Pfarrerin Dorothee Schmitt und Pfarrer Dietmar Ruhling gestalteten, ihr Amt, – zum Schutz der Mineure vor den Unwägbarkeiten des Berges – trotz aller modernen Erkundungstechnik. Der Tunnel wird von Norden her im bergmännischen Bagger- und Spreng-Verfahren mit Spritzbetonsicherung aufgefahren. In einem zweiten Arbeitsschritt erhält er eine zweite, eine innere Röhre, in welcher dann die Züge fahren. Die 226000 m³ Ausbruchsmassen werden auf kurzen, zuvor errichteten Baustraßen, transportiert und als Modellierungen die Landschaft nach einem speziellen Konzept überformen. Die Einzelinvestition beträgt etwa 23 Millionen Euro.

Der Tunnel ist das elfte von 14 unterirdischen Bauwerken in Thüringen, für das der Vortrieb begann. Die Tunnel befinden sich in unterschiedlichen Fertigungsstadien: Fünf sind bereits im Rohbau fertig gestellt.

Die 107 Kilometer lange Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt besteht vor allem aus einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 29 Brücken und 22 Tunneln. Inbetriebnahme ist 2017. Gegenwärtig sind in Thüringen etwa 1500 Menschen direkt am Projekt beschäftigt. Das Gesamtprojekt umfasst als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 die 500 Kilometer langen Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg-Erfurt-Leipzig/Halle und Berlin. Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Der Personen- und Güterverkehr erhält im transeuropäischen Netz eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.

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