Anzahl der ausländischen Mitbürger in Thüringen 2016 um 15 Tausend Personen angestiegen

Nach einer Auswertung des Ausländerzentralregisters (AZR)1) lebten am 31. Dezember 2016 in Thüringen 91.300 ausländische Personen aus 165 Staaten. Das waren nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 15.112 Personen bzw. 19,8 Prozent mehr als noch Ende des Jahres 2015. Die Anzahl der in Thüringen lebenden ausländischen Personen stieg somit im fünften Jahr in Folge im zweistelligen Prozentbereich. Bereits 2015 gab es ein Plus von 20.012 Personen, bzw. 35,6 Prozent. 2014 stieg die Anzahl um 9 189 Personen (+19,6 Prozent), 2013 um 5.541 Personen (+13,4 Prozent) und 2012 um 4.276 Personen (+11,5 Prozent).

Nach Kontinenten gegliedert liegen die Europäer mit 46.850 Personen bzw. einem Anteil von 51,3 Prozent an der Gesamtausländerzahl im Jahr 2016 an der Spitze. Unter ihnen sind 31.950 EU-Bürger. 14.900 Personen kommen aus den anderen europäischen Staaten. Weitere 36.400 Personen bzw. 39,9 Prozent der in Thüringen lebenden Ausländer kommen aus Asien, 4.450 Personen aus Afrika (4,9 Prozent), 2.105 Personen kommen aus Nord-, Mittel- oder Südamerika (2,3 Prozent) und 95 Personen aus Australien einschließlich Ozeanien (0,1 Prozent). Bei 1.395 Personen (1,5 Prozent) ist die Staatsangehörigkeit ungeklärt oder die Personen gelten als staatenlos.

Die syrischen Staatsangehörigen bildeten laut dem AZR im Jahr 2016 mit 13.415 Personen (14,7 Prozent) die größte Gruppe unter den in Thüringen lebenden Ausländern. Es folgen Polen mit 8.805 Personen bzw. 9,6 Prozent, Afghanistan (6.945 Personen, bzw. 7,6 Prozent), Rumänien (5.540 Personen, bzw. 6,1 Prozent), die Russische Föderation (4.340 Personen, bzw. 4,8 Prozent), und der Irak (4.120 Personen, bzw. 4,5 Prozent).

Das Durchschnittsalter aller in Thüringen lebenden Ausländer betrug 2016 laut AZR 30,5 Jahre. 30.200 Personen (33,1 Prozent) der ausländischen Bevölkerung waren verheiratet und 48.355 Personen (53,0 Prozent) ledig. Von den verheirateten ausländischen Personen lebten 6.180 (20,5 Prozent) mit einem deutschen Ehepartner zusammen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 5,9 Jahre.

Absolut nach Kreisen betrachtet lebten mit 14.410 nichtdeutschen Personen die meisten in Erfurt, gefolgt von Jena mit 9.585 Personen und dem Landkreis Gotha mit 6.500 Personen. Die wenigsten Ausländer lebten laut AZR im Landkreis Sömmerda mit 1.635 Personen, gefolgt vom Saale-HolzlandKreis (1 720 Personen) und dem Landkreis Hildburghausen (1 800 Personen).

1) Das Ausländerzentralregister (AZR) wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geführt (Registerbehörde). Es unterstützt durch die Speicherung und Übermittlung der im Register gespeicherten Daten von Ausländern die mit der Durchführung ausländer- oder asylrechtlicher Vorschriften betrauten Behörden und andere öffentliche Stellen.
Alle Zahlen des Berichtsjahres 2016 wurden einem Geheimhaltungsverfahren unterzogen, bei dem alle Fallzahlen auf das nächstgelegene Vielfache von 5 gerundet wurden. Infolgedessen können bei Summenbildung Differenzen auftreten.

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