Anzahl der Verkehrsunfälle weiterhin coronabedingt niedrig

Mehr Verkehrsunfälle und tödlich Verletzte mit Beteiligung von Fahrzeugen des Güterverkehrs

Das Verkehrsunfallgeschehen in Thüringen stand 2021, ebenso wie im Jahr 2020, deutlich unter den pandemiebedingten Einflüssen. Durch die anhaltende geringere Mobilität ist im Vergleich zum Pandemiejahr 2020 ein weiterer Rückgang von Verkehrsunfallereignissen insgesamt zu verzeichnen, welche wiederum unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegen.

Dennoch sind Unfälle kein Schicksal. In den allermeisten Fällen werden sie durch Unachtsamkeit und Fehlverhalten, ich meine hier vor allem Regelverstöße, von Menschen verursacht. Somit sind sie auch vermeidbar, betont Innenminister Georg Maier. Insbesondere die vergangenen zwei Jahre der Pandemie haben gezeigt, dass mehr und mehr Menschen aufs Fahrrad umsattelten bzw. ihren täglichen Arbeitsweg zu Fuß gingen. Auf diese – wir sagen schwächeren – Verkehrsteilnehmer muss ganz besonders Rücksicht genommen werden, so Maier und weiter: Jeder Verkehrsteilnehmer muss mit entsprechend angepasster Geschwindigkeit und bester technischer Ausrüstung unterwegs sein. Zu Fuß gehende und Rad fahrende haben keine Knautschzone auf welche sie sich verlassen können. Rücksicht jedes einzelnen bringt Sicherheit für uns alle. Deshalb werbe ich nachdrücklich dafür, dass Kommunen und Land das Radwegenetz weiter ausbauen, appelliert der Innenminister.

Im Jahr 2020 lag die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden bei 1.787; 2021 fiel die Zahl um 12,5 Prozent auf 1.563. Allerdings stieg die Anzahl der tödlich verunglückten Rad Fahrenden auf 12 (+ 3), wobei 9 von den 12 tödlich Verunglückten auch die Unfallverursacher waren. Wie bereits im Vorjahr wurden von den 1.563 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrenden über die Hälfte (59 Prozent) durch die Radfahren-den selbst verursacht.

Natürlich gilt gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauendes Fahren auch für Rad fahrende, auch wenn sie sich oftmals selbst nicht als Verkehrsteilnehmer sehen oder als solche gesehen werden. Sie sind es dennoch, bekräftigt Georg Maier.

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Insgesamt wurden im Jahr 2021 47.714 Verkehrsunfälle durch die Thüringer Polizei registriert. Das sind 206 Verkehrsunfälle (- 0,4 %) weniger als im Jahr 2020. Bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist ein Rückgang um 157 Unfälle (- 3 %) zu verzeichnen.

Auf Thüringer Straßen wurden im vergangenen Jahr 87 Personen tödlich verletzt. Das sind leider 4 Menschen mehr als 2020 und seit 1991 der zweit-niedrigste Wert bei den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern in Thüringen.

Im Freistaat Thüringen ereigneten sich 5.004 (- 157) Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Das bedeutet, dass bei jedem 10. Verkehrsunfall Personen verletzt wurden. Dabei wurden insgesamt 6.384 (- 198) Menschen verletzt bzw. getötet.

Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fahrzeugen des Güterverkehrs ist im Vergleich zum Vorjahr auf 9.194 (+ 10,8 Prozent) gestiegen. Dabei wurden 29 (+17) Menschen tödlich verletzt. Das entspricht einer Steigerung um 141,7 Prozent. Im Jahr 2018 waren 22 Getötete zu beklagen. Unfälle unter Beteiligung von Kleintransportern (bis 3,5 t) sind von 240 im Jahr 2020 auf 304 im vergangenen Jahr um 26,7 Prozent gestiegen.

Bei Verkehrsunfällen mit motorisierten Zweirädern wurde ebenfalls ein Rückgang um 6 Prozent auf 1.294 registriert. Allerdings ist der Anteil der durch die Motorradfahrenden selbst verursachten Verkehrsunfälle mit 61,0 Prozent ähnlich zum Vorjahr (62,0 Prozent) kritisch zu betrachten. Dabei verunglückten 22 (+ 5) Menschen tödlich.

Die Hauptunfallursachen haben sich im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit macht mit einem Anteil von 35,7 Prozent den größten Anteil aus, gefolgt von Nichtbeachten der Vorfahrt/ des Vorrangs (21,9 Prozent), fehlehrhaftem Abbiegen bzw. Wenden (14,3 Prozent), dem Unterschreiten des Sicherheitsabstandes (13,8 Prozent) und dem Fahren unter Alkoholeinwirkung (12,8 Prozent).

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