Anzahl Kleiner Waffenscheine verdoppelt sich innerhalb von sechs Jahren

Walk: „Sicherheitsempfinden der Menschen offensichtlich nachhaltig gestört“

Die Zahl der Kleinen Waffenscheine ist auch in den vergangenen Jahren weiter angestiegen. Besaßen 2020 noch 13.171 Thüringer eine Erlaubnis zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen, waren es im vergangenen Jahr bereits 15.210 Bürger. Dies geht aus der Antwort der Landesregierung auf einen Kleine Anfrage des Abgeordneten Raymond Walk (CDU) hervor.

Die Entwicklung der Zahlen bewerte ich mit großer Sorge. Eine Verdopplung der sogenannten Kleinen Waffenscheine in den letzten sechs Jahren ist auch Ausdruck des offenbar erheblich gestörten Sicherheitsempfindens in der Bevölkerung. Ganz offensichtlich scheint eine Verunsicherung zu bestehen und die Menschen glauben, sich sozusagen durch den Besitz der entsprechenden Waffen Sicherheit „erkaufen“ zu können, so der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag.

Diese Tendenz sei beunruhigend, zur Wahrheit gehöre aber auch, dass das wahrgenommene Sicherheitsgefühl und die tatsächliche, objektive Sicherheitslag auseinander drifteten, so Walk weiter.

Thüringen ist im Bundesvergleich nach wie vor eines der sichersten Länder. Was wir allerdings brauchen, ist neben der öffentlichen Aufklärung aber auch eine funktionierende Kriminalprävention sowie eine starke, sichtbare Polizeipräsenz  – auch in der Fläche – um dem Widerspruch aus gefühlter und tatsächlicher Sicherheit zu begegnen. Helfen würden darüber hinaus Studien zu städtischen/regionalen Angsträumen, zum örtlichen Sicherheitsempfinden, um die lokalspezifischen Bedarfe zur Steigerung des Sicherheitsempfindens herauszuarbeiten und zu verbessern. Ein lohnendes Projekt für den Thüringer Landespräventionsrat, wie ich meine, so Walk.

Walk erneuerte in diesem Zusammenhang auch seine Forderung nach mehr Videoüberwachung im öffentlichen Raum. Diese sei an kriminogenen Orten und sogenannten „Angsträumen“ ein probates Mittel, das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken.

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