Autopflege im Winter: So vermeiden Sie Schäden durch Schnee, Eis, Streusalz & Co.

Bei Schnee und Eis auf der Straße freut sich jeder Autofahrer über das vom Winterdienst verteilte Streusalz, aber für das Auto und seinen Lack ist das Salz nicht immer ein Grund zur Freude: Neben der sichtbaren Verschmutzung des Fahrzeugs machen sich viele Besitzer Sorgen um Korrosionsschäden. Auch angefrorene Schneemassen in den Radkästen können zu Schäden am Fahrzeug führen, warnt Achmed Leser vom TÜV Thüringen. Er erklärt auch, worauf Autofahrer bei der Pflege im Winter sonst noch achten sollten.

Rost am Fahrzeug ist bei weitem nicht nur ein altersbedingter Mangel. Aufgrund schlechter Pflege können auch an jüngeren Fahrzeugen bereits erste Korrosionserscheinungen auftreten. Besonders rostanfällig sind dabei Rahmen, Schweller und tragende Teile. Lackschäden wie Steinschläge oder tiefe Kratzer sind auch bei neuen Autos sehr schnell von Korrosion betroffen, stellt Achmed Leser vom TÜV Thüringen fest. Den Kampf gegen Korrosionsschäden können Autobesitzer nur gewinnen, wenn sie ihr Fahrzeug regelmäßig und sorgfältig kontrollieren, gut pflegen und warten, so der Fahrzeugexperte.

Besonders unter winterlichen Bedingungen lagert sich Schmutz und Streusalz aufgrund der Gischtbildung auf dem gesamten Fahrzeug ab. Damit die Salzkruste ihre schädliche Wirkung erst gar nicht entfalten kann, ist eine regelmäßige Wäsche absolut empfehlenswert – auch wenn das Auto im Winter nie lange sauber bleibt. Nur an extrem kalten Tagen mit zweistelligen Minusgraden ist die Fahrt in die Waschanlage nicht empfehlenswert, weil der durchgekühlte Lack beim Kontakt mit warmem Wasser großen Temperaturunterschieden ausgesetzt wäre.

Ein sauberes Fahrzeug macht nicht nur äußerlich mehr her und ist besser vor Rostschäden geschützt, es trägt auch zu mehr Verkehrssicherheit bei: In der dunklen Jahreszeit ist es immer wichtig, für klare Sicht zu sorgen. Außerdem wird man von anderen Verkehrsteilnehmern unter Umständen etwas früher wahrgenommen, betont Achmed Leser.

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Aufgrund der stärkeren Verschmutzung sollten Scheinwerfer, Rücklichter und Scheiben im Winter vor jeder Fahrt gesäubert werden. Übrigens: Auch die Kennzeichen können bei Schneeschauern während der Fahrt mit einem Schneepanzer bedeckt und damit völlig unkenntlich werden, in solchen Fällen muss von Zeit zu Zeit angehalten und das Kennzeichen wieder lesbar gemacht werden.

Bei der Fahrzeugpflege sollten Autofahrer auch gleich die Funktion der lichttechnischen Einrichtung überprüfen: Defekte an der Beleuchtungsanlage zählen nicht nur zu den häufigsten Mängeln bei der Hauptuntersuchung, sie sind aufgrund schlechter Sichtbarkeit auch ausgesprochen gefährlich. Für einen sicheren Durchblick muss immer ausreichend Wischwasser mit entsprechendem Frostschutz an Bord sein. Aufgrund von Schmuddelwetter steigt erfahrungsgemäß der Wischwasserverbrauch, weshalb nicht nur Vielfahrer einen Ersatzkanisters mitführen sollten.

Was Autofahrer im Winter immer wieder unterschätzen ist die gefährliche Eisbildung in den Radkästen: Auf stark verschneiten Straßen wird der Schnee von den Reifen nach oben geschleudert und sammelt sich in den Kotflügeln.

Gefrieren die Schneeablagerungen zu einem festen Eisklumpen, wird dadurch im Extremfall die Lenkfähigkeit eingeschränkt und das Fahrzeug reagiert anders als gewohnt. Die Schneeklumpen sollten daher wenn möglich entfernt werden. Neben der schlechten Lenkbarkeit kann das Eis auch Schäden an Reifen, Karosserie und Blech verursachen, verdeutlicht Achmed Leser.

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