Baumsterben geht weiter

Subjektiv war das Jahr 2020 niederschlagsreicher und kühler als die vergangenen zwei Jahre. Aktuelle Auswertungen des Helmholtzzentrums für Umweltforschung aus Leipzig dokumentieren jedoch für den Forstamtsbereich Marksuhl weiterhin extreme Trockenheit und stellenweise außergewöhnlichen Dürre im Boden bis 1,80 m Tiefe. Alle Baumarten haben mit den widrigen Umständen zu kämpfen.

Bei der Fichte ist man den traurigen Anblick bereits gewohnt, erschreckend ist die Entwicklung bei der Buche. Neben den fehlenden Niederschlägen spielt auch das geologische Ausgangsmaterial eine große Rolle. Die Verwitterungsböden des „Rotliegenden“ verfügen über eine sehr schlechte Wasserspeicherkapazität. Daher fallen gerade die alten, starken und damit majestätischen Bäume der Trockenheit zum Opfer.

Die Feuchtigkeit im Boden reicht nicht mehr aus, um die oberen Kronenbereiche der hohen Bäume mit Wasser zu versorgen, zeigt sich Forstamtsleiter Ansgar Pape besorgt über die negative Entwicklung des Waldzustandes.

Die Trockenheit schwächt ebenso „das Immunsystem“ der Bäume, so dass die Buchen viel anfälliger für Schadorganismen wie Insekten und Pilze sind.

Das Forstamt Marksuhl hat sich entschlossen, in den nächsten Wochen etliche der abgestorbenen Bäume an ausgewählten, stark frequentierten Wegen aus Sicherheitsgründen zu beseitigen. Dies betrifft zum Beispiel die Landgrafenschlucht, den Dornheckenweg, die Weinstraße oder den Reuterweg.

Wegen der beginnenden Herbststürme wollen wir die toten Bäume lieber kontrolliert zu Fall bringen, erläutert Forstamtsleiter Ansgar Pape die Maßnahme.

Die Stämme bleiben in der Regel als liegendes Totholz im Wald. Der Forstamtsleiter betont jedoch, dass es sich um eine Ausnahme handelt und die Beseitigung gefährlicher Bäume nicht an jedem Wanderweg passieren kann und soll.

Nach wie vor wird es eine absolute Sicherheit im Wald nicht geben und das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr!

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