Billige Welpen sind keine Schnäppchen

Das Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit warnt vor dem Kauf besonders preiswerter Hundewelpen. Insbesondere im Internet werden häufig preisgünstig Hundewelpen aktuell gefragter Rassen angeboten. Das sei nicht nur zur Weihnachtszeit problematisch, warnt die oberste Thüringer Tierschutzbehörde.

Der Erwerb dieser vermeintlich günstigen Welpen kann Schwierigkeiten und Kummer für den Hundehalter nach sich ziehen. Denn in vielen Fällen stammen solche Welpen aus dem Ausland. Sie wurden viel zu früh von ihren Muttertieren getrennt und sind nicht ausreichend geimpft. Oft erkranken sie daher so schwer, dass hohe Tierarztkosten entstehen können oder viele Todesfälle zu verzeichnen sind.

Das Thüringer Sozialministerium weist darum darauf hin, dass Hundewelpen erst in einem Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt und vom Züchter abgegeben werden dürfen. Dies schreibt die Tierschutz-Hundeverordnung vor. Denn für alle Jungtiere stellt die Trennung vom Muttertier eine große Belastung dar. Sind die Tiere zu jung, erhöht dies ihre Anfälligkeit für Infektionskrankheiten. Häufig verlaufen diese dann tödlich. In der Regel können erst etwas ältere Tiere wirkungsvoll gegen bestimmte Erkrankungen geimpft werden. Es wird deshalb dringend davon abgeraten, sehr preiswerte Jungtiere unklarer Herkunft zu erwerben.

Beim Kauf eines Hundewelpen sollte generell darauf geachtet werden, dass man das Muttertier und Wurfgeschwister zu sehen bekommt. Bei Interesse für einen Welpen – sei es ein Rassehund oder ein Mischling – wird empfohlen, frühzeitig Kontakt mit dem Züchter aufzunehmen. Bereits einige Zeit vor der Entscheidung für ein bestimmtes Tier sollte auch der ganze Wurf gemeinsam beim Muttertier besichtigt werden. Verhalten und Entwicklungstand des einzelnen Welpen sind so am einfachsten durch Vergleich der Wurfgeschwister festzustellen. Der Gesamteindruck der Hundezucht sollte auch in die Kaufentscheidung einbezogen werden.

Der Zeitraum zwischen den ersten Besuchen und der Übernahme des Tieres ermöglicht darüber hinaus, die Entscheidung für ein Tier mit den daraus erwachsenden jahrelangen Konsequenzen reiflich zu überlegen, zuhause Vorbereitungen für das Tier zu treffen und gemeinsam mit dem Züchter alle erforderlichen tiermedizinischen Maßnahmen abzustimmen. Auf diese Weise werden die Risiken für das Jungtier und die Gefahr von Enttäuschungen bei den neuen Hundehaltern gemindert.