Borkenkäfer allerorten

Die pessimistischen Prognosen vom Frühjahr haben sich leider bewahrheitet. Die Witterung bringt für den Wald keine Erholung, im Gegenteil. Der Borkenkäfer findet ideale Brutbedingungen vor und vermehrt sich rasend schnell. Ein Käfer kann bis zu 170.000 Nachkommen im Jahr produzieren. Die Fichten können sich gegen diesen massiven Befall nicht wehren und sind dem Tode geweiht. Im Forstamt wird schon seit letztem Jahr keine frische Fichte eingeschlagen, nur vom Käfer befallene Bäume. Dazu muss der Revierförster jede Fichte aufsuchen, nach Bohrmehl oder Einbohrlöchern suchen und die Bäume für die Forstmaschinenfahrer markieren. Bei Reviergrößen, die etwa 2000 Fußballplätzen entsprechen, eine Mammutaufgabe. „Es ist wie eine Flutwelle. Der Damm bricht an 80 Stellen, 30 bekommt man gestopft, in der Zeit sind aber wieder 60 neue Lecks entstanden,“ vergleicht Forstamtsleiter Ansgar Pape die derzeitige Situation im Wald.
Im letzten Jahr konnte das befallene Holz noch weitgehend abtransportiert und in den Werken verarbeitet werden. Inzwischen gibt es ein europaweites Überangebot an Nadelholz. Jetzt bleibt nur noch die Ernte der vom Käfer befallen Fichten, die Lagerung im Wald und in letzter Konsequenz der Einsatz von Chemie. Große Holzpolter befinden derzeit an der Hubertushauswiese bei Ruhla oder auch entlang des Rennsteigs.

Das Landschaftsbild wird sich massiv verändern. In einigen Gebieten wird die Fichte verschwinden. Vor dem Jahr 2018 betrug der Anteil der Fichte im Forstamt Marksuhl ohnehin nur 33 % und sie war sehr oft in Mischbeständen zu finden.
„Uns war klar, dass die Fichte zu den Verlierern des Klimawandels zählt,“ so Forstamtsleiter Ansgar Pape. Erschreckend sei jedoch die Heftigkeit und Rasanz der Entwicklung.

Bohrmehl am Stammfuß der Fichte – untrügliches Zeichen für Borkenkäferbefall

massiver Befall der Fichten

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