Corona-Krise: Thüringer Verkehrsgewerbe fordert Verkehrsminister Scheuer zum Schutz einheimischer Unternehmen auf

Kabotageberechtigung für Gebietsfremde soll ausgesetzt werden

Das Thüringer Verkehrsgewerbe fordert Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zum Schutz kleiner und mittelständischer Unternehmen auf.

Wir verlangen, dass das BMVI bei der EU-Kommission entsprechende Maßnahmen zum Erhalt der regionalen Güterverkehrsanbieter beantragt, sagte Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer des Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes e.V. LTV. Mit dem Einbruch der deutschen Wirtschaft durch die Corona-Krise gibt es ein sehr hohes Angebot an Laderaum. Das führt dazu, dass ruinöse Frachtpreise im innerdeutschen Güterverkehr angeboten werden. Osteuropäische Güterkraftverkehrsunternehmer machen sich dies unter Umgehung des Mindestlohns zunutze. Daher müssen die Kabotageregelungen, also die Möglichkeit für Transporte innerhalb eines Landes durch ausländisches Verkehrsunternehmen zum Schutz regionaler Anbieter ausgesetzt werden, begründete Kammer seine Forderung.

In einem dringlichen Brief an Bundesverkehrsminister Scheuer äußerte Kammer zugleich die Sorge, dass viele kleine Unternehmen im Zuge der Corona-Krise aufgeben müssten.

Die Forderung ist nicht als europafeindlich zu verstehen. Es geht schlichtweg um das Überleben klein- und mittelständiger deutscher Güterkraftverkehrsunternehmen, die auf einem Markt mit zwei unterschiedlichen Anbietern, nämlich Anbieter mit und ohne Mindestlohn, nicht mitbieten können.

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