Cybergrooming im Internet – Abgeordnete zeigen sich besorgt

Die Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch in Thüringen sind alarmierend. Ganze 107 Fälle wurden im Jahr 2020 von den Behörden registriert. Seit dem sprunghaften Anstieg der Fallzahlen zwischen 2018 und 2019 wurden zwar weniger Fälle registriert, aber es ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Bedingt durch die Coronapandemie kam es zu einem sprunghaften Anstieg von sogenanntem Cybergrooming. Darunter versteht man die gezielte virtuelle Ansprache von Minderjährigen mit dem Ziel der Herstellung eines sexuellen Kontakts. Besonders häufig davon betroffen in Thüringen sind minderjährige Mädchen.

Die Europaabgeordnete und Landesvorsitzende des „Weißen Rings“ Marion Walsmann MdEP zeigt sich besorgt:

Die Fallzahlen sind alarmierend. Das wahre Ausmaß der Problematik ist aufgrund einer hohen Dunkelziffer noch gar nicht komplett bekannt. Wir sorgen auf europäischer Ebene dafür, dass Kinder auch digital so sicher wie irgend möglich sind. Wer sich des Cybergroomings oder anderer krimineller Handlungen schuldig macht, muss wissen, dass Konsequenzen folgen. Datenschutz darf hierbei nicht zum Täterschutz werden.

Auch der Landtagsabgeordnete und Leitende Polizeidirektor a.D. Raymond Walk mahnt:

Unsere Aufgabe ist es, dieses sensible wie wichtige Thema in die Öffentlichkeit zu heben und über die immensen Gefahren aufzuklären. Wichtig ist zudem, jeden Sachverhalt zur Anzeige bringen!

Sowohl in Schulen als auch im Haushalt müssen Kinder auf die potentiellen Gefahren der digitalen Welt hingewiesen werden. Kinder- und Jugendschutzdienste in Thüringen sind speziell auf solche Fälle spezialisiert und bieten Hilfsprogramme an, wo Betroffenen schnelle Hilfe zuteil wird.

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