Demografische Extreme in Thüringen

Kleinbockedra ist die kleinste Gemeinde, Gerstengrund hat die meisten Geburten

In Thüringen lebten am 31.12.2022 insgesamt 2.126.846 Menschen. Auf die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner bezogen war die Spannbreite zwischen der kleinsten und der größten Thüringer Gemeinde sehr groß: Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt war Kleinbockedra im Saale- Holzland-Kreis mit 32 Einwohnerinnen und Einwohnern die kleinste Gemeinde Thüringens. Demgegenüber stand die kreisfreie Stadt Erfurt mit 214.969 Einwohnerinnen und Einwohnern als größte Gemeinde.

Zum Ende des Jahres 2022 lebten in Thüringen durchschnittlich 131,3 Einwohner je Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte fiel dabei in den insgesamt 631 Thüringer Gemeinden sehr unterschiedlich aus. So lebten mit 1.098,7 Personen die meisten Einwohner je Quadratkilometer in der Stadt Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis. Die Gemeinde Asbach-Sickenberg im Landkreis Eichsfeld verzeichnete mit 10,0 Einwohnern je Quadratkilometer die geringste Bevölkerungsdichte. Auf Kreisebene lebten die meisten Einwohner je Quadratkilometer in Jena (968,9 Personen) und mit 66,0 Einwohnern je Quadratkilometer die wenigsten im Landkreis Hildburghausen.

Weniger als die Hälfte der Thüringer Bevölkerung waren Männer (49,4 Prozent). Trotzdem lebten in mehr als der Hälfte der Thüringer Gemeinden (331 Gemeinden) mehr Männer als Frauen. Den höchsten Männeranteil hatte die Gemeinde Freienbessingen im Kyffhäuserkreis mit 63,2 Prozent. Anteilig mehr Frauen gab es in 275 Gemeinden. Den höchsten Frauenanteil mit 55,7 Prozent hatte die Gemeinde Teichwitz im Landkreis Greiz. In 25 weiteren Gemeinden war das Geschlechterverhältnis ausgeglichen (jeweils 50,0 Prozent).

Regionale Unterschiede gab es auch in der Altersstruktur der einzelnen Gemeinden. Im Jahr 2022 waren in Thüringen 13,0 Prozent der Gesamtbevölkerung Kinder im Alter bis unter 15 Jahren; 27,1 Prozent waren Menschen über 65 Jahre. Somit leben in Thüringen mehr als doppelt so viele ältere Menschen wie jüngere Menschen. In der Gemeinde Gerstengrund im Wartburgkreis war der Anteil der unter 15-Jährigen mit 28,4 Prozent am höchsten. Am niedrigsten fiel der Kinderanteil in der Gemeinde Gertewitz im Saale-Orla-Kreis mit 6,6 Prozent aus. In der Gemeinde Seebach im Wartburgkreis war der Anteil der Älteren mit 40,8 Prozent am höchsten. Die wenigsten älteren Menschen im Verhältnis zur Bevölkerung insgesamt lebten 2022 in der Gemeinde Rattelsdorf im Saale-Holzland-Kreis mit 13,5 Prozent.

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So unterschiedlich der Kinderanteil in Thüringen ausfällt, so unterschiedlich ist auch die Anzahl der lebendgeborenen Säuglinge. Im Jahr 2022 kamen in Thüringen insgesamt 14.131 Kinder lebend zur Welt; damit wurden durchschnittlich 6,7 Kinder je 1.000 Einwohner geboren. Im Kreisvergleich kamen die meisten Kinder je 1.000 Einwohner in Jena zur Welt (7,7 Kinder je 1.000 Einwohner), die wenigsten im Landkreis Altenburger Land mit 5,4 Kindern je 1.000 Einwohner. In der Gemeinde Gerstengrund im Wartburgkreis kamen mit 45,5 Säuglingen je 1.000 Einwohner die meisten Lebendgeborenen zur Welt. In 60 Thüringer Gemeinden kamen hingegen keine Kinder zur Welt.

2022 gab es in Thüringen insgesamt 32.795 Sterbefälle. Somit waren durchschnittlich 15,5 Verstorbene je 1.000 Einwohner zu betrauern. Den höchsten Wert im Vergleich der Kreise wies die kreisfreie Stadt Suhl auf (19,4 Sterbefälle je 1.000 Einwohner) und den niedrigsten die kreisfreie Stadt Jena (11,5 Sterbefälle je 1.000 Einwohner). Die meisten Sterbefälle, bezogen auf die Bevölkerungszahl, verzeichnete die Gemeinde Rausdorf im Saale-Holzland-Kreis mit 60,6 Gestorbenen je 1.000 Einwohner. Die wenigsten Sterbefälle wurden mit 1,7 Verstorbenen je 1.000 Einwohner in der Gemeinde Bodelwitz im Saale-Orla-Kreis registriert. In insgesamt 37 Thüringer Gemeinden gab es gar keinen Sterbefall.

Im Jahr 2022 zogen 17,5 Personen je 1.000 Einwohner mehr nach Thüringen als fortzogen. Die meisten Zuzüge je 1.000 Einwohner verzeichnete die Gemeinde Reinsdorf im Kyffhäuserkreis mit 290,2 Zuzügen und die wenigsten die Gemeinde Rockstedt, ebenfalls im Kyffhäuserkreis, mit 4,8 Zuzügen.

Die meisten Fortzüge je 1.000 Einwohner registrierte die Gemeinde Mertendorf im Saale-Holzland-Kreis mit 216,8 Fortzügen und die wenigsten die Gemeinde Ballstedt im Landkreis Weimarer Land mit 3,5 Fortzügen. 398 Gemeinden hatten mehr Zu- als Fortzüge (positiver Wanderungssaldo) und 206 Gemeinden hatten mehr Fort- als Zuzüge (negativer Wanderungssaldo). 27 Gemeinden hatten genauso viele Zu- wie Fortzüge bzw. gar keinen Wanderungsfall im Jahr 2022.

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