Deutlicher Wanderungsgewinn in Thüringen im Jahr 2021

Anzahl der Zuzüge auf Vor-Pandemie-Niveau

Im Jahr 2021 und somit im zweiten Pandemiejahr verzeichnete Thüringen 53.895 Zuzüge und 45.415 Fortzüge über die Landesgrenze. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik resultierte für den Freistaat daraus ein Wanderungsgewinn in Höhe von 8.480 Personen. Gegenüber 2020 hat sich der Wanderungsgewinn (+1.417 Personen) versechsfacht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Anzahl der Zuzüge deutlich angestiegen (+14,7 Prozent) und die der Fortzüge gering gesunken ist (-0,3 Prozent).

Das Zuzugsgeschehen erreichte fast das Vor-Pandemie-Niveau der Jahre 2016-2019 (durchschnittlich +55.044 Zuzüge), während das Fortzugsniveau auf dem des Jahres 2020 verblieb. Insgesamt nahm das Wanderungsvolumen – also die Summe der Zu- und Fortzüge – gegenüber 2020 um 6.747 Personen bzw. 7,3 Prozent zu. Sowohl das Wanderungsvolumen gegenüber den anderen Bundesländern (+1,9 Prozent) als auch gegenüber dem Ausland (+15,8 Prozent) stieg an.

Deutliche Unterschiede zwischen den Wanderungen innerhalb Deutschlands und den Wanderungen gegenüber dem Ausland gab es darüber hinaus in der Wanderungsbilanz. Während Thüringen gegenüber den anderen Bundesländern im Jahr 2021 einen negativen Wanderungssaldo aufwies (-2.249 Personen), konnte aus dem Ausland im gleichen Zeitraum ein Wanderungsgewinn verbucht werden (+10.729 Personen).

Der Wanderungsverlust gegenüber den anderen Bundesländern resultierte 2021 aus 27.648 Zuzügen und 29.897 Fortzügen. Damit stieg die Zahl der Zuzüge gegenüber dem Vorjahr um 4,4 Prozent, die der Fortzüge sank um 0,3 Prozent. Somit verringerte sich der Wanderungsverlust im Vergleich zu 2020 um 1.249 Personen.

Die größten Wanderungsdefizite verzeichnete Thüringen gegenüber Nordrhein-Westfalen mit -862 Personen, gefolgt von Sachsen (-818 Personen) und Mecklenburg-Vorpommern (-410 Personen). Wanderungsgewinne erzielte Thüringen u. a. gegenüber Baden-Württemberg (+237 Personen), Brandenburg (+85 Personen) und Bayern (+73 Personen).

Der Wanderungsgewinn Thüringens 2021 gegenüber dem Ausland in Höhe von 10.729 Personen resultierte aus 26.247 Zuzügen und 15.518 Fortzügen. Die Zahl der Zuzüge stieg gegenüber dem Vorjahr deutlich an (+28,1 Prozent), während die Zahl der Fortzüge mit -0,4 Prozent leicht sank. Somit erhöhte sich der Auslandswanderungsgewinn im Vergleich zu 2020 um 5.814 Personen.

Die höchsten Wanderungsgewinne gegenüber dem Ausland verzeichnete Thüringen aus Rumänien (+1461Personen). Es folgten Syrien (+1043Personen), Polen (+775Personen), Afghanistan (+666 Personen) und Indien (+560 Personen).

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