Ein Tag der Stille muss sein

„Eine neue Whatsapp-Nachricht für Sie“, „Ihr Chef hat einen neuen Termin zu Ihrem Kalender hinzugefügt“, „EisenachOnline.de Eilmeldung“ – Es sind die kleinen Dinge, mit denen wir tagtäglich zu tun haben und die wir immer wieder auf Handy, Tablet oder PC sehen: Benachrichtigungen, Kurzmitteilungen, Eilmeldungen. Ständig sind wir online, ständig up to date und immer mit allen und jedem vernetzt.

Da fällt es schwer einmal wirklich abzuschalten. Auch nicht aus dem Urlaub seine E-Mails zu schicken oder vor dem Frühstückstisch eben nicht die facebook-Meldungen abzurufen. Aber nicht nur das – auch das Denken fällt zugegebener Weise schwer, wenn man sich eigentlich gar nicht mehr konzentrieren kann, weil immer etwas klingt, vibriert oder tutet. Und so passiert es, dass dieses Denken schon manch einem modernen Menschen unsympathisch geworden ist.

Viel zu einfach ist es doch, seine Sorgen einfach abzuschütteln und sich auf die digitalen und klingenden Gatgets zu konzentrieren statt sich die Frage nach dem Sinn oder Unsinn einer Sache zu stellen. So oder zumindest so ähnlich verhält es sich auch am Karfreitag mit den Tanzveranstaltungen. Viele Menschen in ganz Thüringen regen sich um Ostern alljährlich über das Verbot öffentlicher Spaßveranstaltungen auf. „Wir sind aber gar keine Christen, was interessiert uns da der Tod Jesu“, sind beispielsweise ihre Argumente. Die Feiertage nehmen sie dennoch gern – das steht außer Frage.

Doch sollte der Karfreitag nicht nur für Christen ein Tag des Besinnens sein. Denn die tiefgehenden Fragen des Lebens stellen sich nun einmal alle Menschen. Und wenn wir ehrlich sind, dann finden wir es doch eigentlich gar nicht so schlecht, wenn an diesem Tag uns das Handy mal nicht mit Eilmeldungen und Terminen vom Chef überschüttet. Aber wer das Eine will, der muss nun einmal das Andere mögen. Und so sollten wir uns aufrichtig die Frage stellen, ob es uns die Einkehr wert ist, mal an einem Abend nicht zu feiern bis der Arzt kommt und die Bässe bis hinters Trommelfell marschieren zu lassen.

Denn ein Tag der Stille muss sein.

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