Engere Zusammenarbeit zwischen Sozialämtern und Polizei angeregt

Walk: „Häusliche Gewalt hat eine besorgniserregende Dimension“

Der CDU-Innenexperte Raymond Walk fordert eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Sozialarbeitern und Polizei in Thüringen. Hintergrund ist die abermals gestiegene Zahl der Taten im Deliktbereich der häuslichen Gewalt. Im vergangenen Jahr sah sich die Polizei fast 3.000 Mal mit Familienstreitigkeiten konfrontiert. Insbesondere die Zahl der Gewalttaten innerhalb der Familien sei um 75 Fälle (plus 16 Prozent) auf 542 Fälle gestiegen. Das ist „ein besorgniserregendes Ergebnis“ – so Walk – einer Anfrage des Abgeordneten an das Thüringer Innenministerium.

120 Mal hätten die mutmaßlichen Täter in Gewahrsam genommen werden müssen – auch dass ein Anstieg um 20 Prozent.

Das zeigt deutlich den Handlungsbedarf, Polizisten in Aus- und Fortbildung mit diesem Phänomenbereich weiterhin vertraut zu machen und zu sensibilisieren, so Walk.

Auch sollten Sozialämter, Träger, Interventionsstellen und Polizei regelmäßige Treffen vereinbaren, um sich abseits konkreter Ereignisse über gemeinsame Strategien abstimmen zu können, wie häuslicher Gewalt begegnet werden sollte.

Diese Treffen gibt es, aber leider noch nicht flächendeckend, so Walk: Die Notwendigkeit, präventiv in diesem Bereich zu arbeiten, ergibt sich nicht zuletzt aus einer anderen Zahl der Statistik. 2018 wurden neun Thüringer von Familienmitgliedern getötet.

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