Ergebnisse des Jagdjahres 2023/2024 Ministerin Susanna Karawanskij: „Die Jagd leistet einen wertvollen Beitrag zur Wiederbewaldung“

Bildquelle: Adobe Stock, Lukas

Die Gesamtstrecke beim Schalenwild (Paarhufer), zu welchem in Thüringen das Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild zählen, lag im Jagdjahr 2023/2024 bei insgesamt 84.147 Stück. Sowohl beim wiederkäuenden Schalenwild, also Rot-, Reh-, Dam und Muffelwild, wie auch bei den als Schwarzwild bezeichneten Wildschweinen stieg die Jagdstrecke im Vergleich zum Vorjahr. Ministerin Susanna Karawanskij verweist auf die ökologische Bedeutung der Jagd: „Wir investieren sehr viel Geld und Arbeit, um die durch die Klimafolgen geschädigten Waldflächen wieder aufzuforsten und die Waldfunktionen zu erhalten. Erhebliche Verbissschäden an den nachwachsenden Jungpflanzen werfen uns dabei immer wieder zurück. Die Jägerinnen und Jäger in Thüringen sind deshalb unverzichtbare Verbündete im nnotwendigen Waldumbau, indem sie Wildbestände regulieren. Außerdem trägt die Bejagung von Wildschweinen dazu bei, die Gefahr einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nach Thüringen zu verringern.“

Mit 53.452 Stück lag die Strecke beim wiederkäuenden Schalenwild etwa 1.000 Stück über der Vorjahresstrecke. Dazu zählen 6.882 Stück Rotwild, 42.210 Stück Rehwild, 2.173 Stück Damwild und 2.187 Stück Muffelwild. Durch aktive Jagdausübung wurde 94 Prozent der Schalenwild-Strecke erzielt. Rund sechs Prozent sind auf Unfälle oder natürlichen Tod zurückzuführen.

Die Schwarzwildstrecke lag im Jagdjahr 2023/24 bei 30.695 Tieren und somit etwas höher als im Vorjahr (27.216 Stück). Damit ist die schwarzwildstrecke das erste Mal in vier Jahren wieder angestiegen. Seit 2018 zahlt der Freistaat Thüringen den Jägerinnen und Jägern zur Vorbeugung des Eintrags des Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Thüringen Pauschalbeträge für die Erlegung von Schwarzwild und den Einsatz brauchbarer Jagdhunde bei revierübergreifenden Bewegungsjagden. „Die Bejagung von Wildschweinen senkt die Gefahr eines Eintrags der ASP nach Thüringen und das Risiko von Fraßschäden auf landwirtschaftlichen Flächen“, so die Ministerin. Die neusten Ausbrüche der ASP bei Wildschweinen in Hessen, Rheinlad-Pfalz und Baden-Württemberg zeigen, dass das Schweinepest-Virus eine große Ausbreitungspotenzial mit sich bringt. Hinzu kommen die bekannten Befallsgebiete in Brandenburg und Sachsen. Ministerin Karawanskij betont die Bedeutung der Jagd bei der Seuchenprävention: „Es bleibt Aufgabe der Jägerinnen und Jäger, die hiesigen Wildschweinbestände niedrig zu halten und so das ASP-Risiko zu verringern. Das vom TMIL geförderte Schwarzwild-Kompetenzzentrum Thüringen unterstützt die Jagenden dabei mit fachlicher Expertise.“


Die Strecke der jagdbaren, invasiven Arten lag 2023/2024 erneut über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre, was für eine anhaltende Ausbreitung dieser Arten spricht. Insgesamt wurden 15.364 Waschbären (Vorjahr: 13.179), 655 Nilgänse (925) und 419 Marderhunde (297) verzeichnet. „Waschbär, Marderhund und Nilgans treten als zusätzliche Fressfeinde heimischer Amphibien, Sing- und Wasservögel auf. Die Bejagung dieser Arten leistet einen wichtigen Beitrag für das ökologische Gleichgewicht und den Artenschutz“, sagt die Ministerin.


Hintergrund
Im Jagdwesen werden die Zahlen des erlegten Wildes, des im
Straßenverkehr verunfallten Wildes (Unfallwild) und des an
unbekannten Ursachen verendeten Wildes (Fallwild) als Jagdstrecke
bezeichnet. Der Zeitraum bezieht sich dabei auf ein Jagdjahr, das am

  1. April beginnt und am 31. März des Folgejahres endet. Die Daten
    sind Grundlage für die Bejagungsplanung beim wiederkäuenden
    Schalenwild, für wissenschaftliche Untersuchungen der
    Populationsentwicklung einzelner Wildarten und dienen als Weiser für
    die rechtzeitige Abwendung möglicher Wildschäden.
Anzeige
Anzeige