Europawochen 2023

Im Zuge von Europatag, Europafest und Europawochen wirft das Thüringer Landesamt für Statistik einen Blick auf die Verbindung zwischen der Bevölkerung Thüringens und anderen Staaten der Europäischen Union. Der Europatag am 9. Mai ist eingebettet in die Europawochen, die in diesem Jahr vom 30. April bis 31. Mai mit vielfältigen Aktionen begangen werden. Den Höhepunkt der Veranstaltungen in Thüringen bildet das Europafest, das am Samstag, dem 13. Mai, in Sömmerda stattfindet.

Die Europäische Union hatte nach ersten vorläufigen Schätzungen von Eurostat (Statistisches Amt der Europäischen Gemeinschaft) zum 1. Januar 2022 eine Gesamtbevölkerung von 446,7 Millionen Menschen. Im Vergleich zu 2021 blieb die Bevölkerungszahl nahezu konstant, mit einem Rückgang von 265 Tausend Personen (-0,06 Prozent). Dabei war Deutschland mit 83,2 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern bzw. einem Anteil von 18,6 Prozent an der gesamten Bevölkerung der Europäischen Union der bevölkerungsreichste Mitgliedstaat. Es folgten Frankreich mit 67,9 Millionen (15,2 Prozent), Italien mit 59,0 Millionen (13,2 Prozent), Spanien mit 47,4 Millionen (10,6 Prozent) und Polen mit 37,7 Millionen (8,4 Prozent).

Thüringen hatte zum 31.12.2021 eine Bevölkerungszahl von 2.108.863 Personen. Darunter waren nach Daten des Ausländerzentralregisters (AZR) 48.175 Personen mit einer Staatsangehörigkeit eines EU-Landes. Hierbei stammten die größten Bevölkerungsgruppen aus Polen (13.210 Personen), Rumänien (12.055 Personen) und Bulgarien (4.930 Personen).

13.186 EU-Bürgerinnen und EU-Bürger zogen im Jahr 2021 nach Thüringen. Den stärksten Zuzug gab es hier von rumänischen Staatsangehörigen (4.380 Personen), gefolgt von polnischen (3.188 Personen) und bulgarischen (1.383 Personen). Diese Rangfolge ist auch bei den Fortzügen zu beobachten. Von insgesamt 9.436 EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern, die aus Thüringen fortzogen, hatten 2.819 Personen die rumänische Staatsangehörigkeit, 2.333 Personen die polnische und 1.030 Personen die bulgarische Staatsangehörigkeit.

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Im Jahr 2021 wurden 160 EU-Bürgerinnen und EU-Bürger in Thüringen eingebürgert. Die häufigsten Einbürgerungen(1) erfolgten von Personen, die vorher die rumänische Staatsbürgerschaft hatten (65 Personen). Danach folgten vorherige ungarische und polnische Staatsangehörige mit jeweils 20 Einbürgerungen.

In Thüringen kamen im Jahr 2021 insgesamt 525 Kinder zur Welt, die eine Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Landes hatten. Auch hier war die größte Gruppe mit rumänischer Nationalität (174 Geburten), gefolgt von polnischen (149 Geburten) und mit größerem Abstand von bulgarischen Neugeborenen (60 Geburten).

Der Europatag wird jährlich am 9. Mai für Frieden und Einheit in Europa begangen. Er erinnert an den Jahrestag der Schuman-Erklärung, mit welcher der damalige französische Außenminister eine Europäische Gemeinschaft anregte – vorerst für Kohle und Stahl (EGKS). Aus der EGKS mit 6 Gründungsstaaten – Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande – entwickelte sich schrittweise die Europäische Union aus mittlerweile 27 Mitgliedsländern. Der Grundgedanke des Zusammenschlusses im Jahr 1950 waren bei weitem nicht nur wirtschaftliche Interessen, sondern auch eine neue Form der politischen Zusammenarbeit, die einen Krieg zwischen den Nationen Europas undenkbar machen sollte. Welch hohe Güter Frieden und Freiheit darstellen, wird durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine umso deutlicher.

1) Alle Ergebnisse der Einbürgerungsstatistik ab dem Berichtsjahr 2018 wurden einem Geheimhaltungsverfahren unterzogen, bei dem alle Fallzahlen auf das nächstgelegene Vielfache von 5 gerundet wurden.

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