FaceApp – Da bleibt einem das Lachen im Halse stecken

Niemand möchte gern bloßgestellt werden und sein Gesicht verlieren, doch jeder, der FaceApp nutzt, riskiert genau dies.

FaceApp erlebt gerade ein Hype und ist auf Platz 1 der App-Store Charts. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht nur, dass jedes Foto, welches verändert werden soll, auf die Server des russischen Anbieters zur Bearbeitung hochgeladen wird. Zudem möchte die App, soweit bisher feststellbar, Zugriff auch auf alle Bilder des Endgeräts nehmen…

Kommen auch KI-Algorithmen zum Einsatz, die anhand der biometrischen Merkmale des Gesichts Persönlichkeitsprofile und damit auch Verhaltensprognosen erstellen? Der App-Hersteller lässt sich jedenfalls umfangreiche Rechte am übertragenen User-Content einräumen und User-Content ist weitaus mehr als nur das Bild. Werden die Bilder und ihre Folgenutzungen bei Bedarf gelöscht? Fraglich, jedenfalls nicht vor Ort kontrollierbar…

Das eigene Gesicht mit FaceApp altern zu lassen oder anderweitig zu verändern mag noch lustig sein. Doch spätestens, wenn Bilder von anderen Personen, Ex-Partnern, Geschäftspartnern, Konkurrenten verändert und anschließend z.B. über soziale Medien geteilt werden, hört der Spaß auf und die Rechtsprobleme beginnen!

Dr. Lutz Hasse (TLfDI): Das bisschen Spaß kann die Nutzer in vielerlei Hinsicht teuer zu stehen kommen. Die App ist auch nicht kostenlos – alle Nutzer zahlen in großem Umfang mit ihren biometrischen (!!) Daten, die zu Zwecken genutzt werden dürfen, von denen die Nutzer leider oft keine Vorstellung haben. Vielleicht einfach mal Verzicht üben und auf die Privatsphäre achten.

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