Geburten- und Sterbefallstatistik 2020 in Thüringen

Höchstes Geburtendefizit seit 1995 und erstmals mehr gestorbene Männer als Frauen

Im Jahr 2020 wurden in Thüringen 15.991 Geburten und 30.226 Sterbefälle registriert. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind das 656 Geburten weniger (-3,9 Prozent) und 1.030 Sterbefälle mehr (3,5 Prozent). Wie erste Analysen des Thüringer Landesamtes für Statistik zeigen, war das sogenannte Geburtendefizit in Thüringen 2020 mit -14.235 Personen auf dem höchsten Stand seit 1995. Insgesamt gab es 15.334 männliche und 14.892 weibliche Sterbefälle, sodass in Thüringen erstmals in einem Jahr die Zahl der gestorbenen Männer höher war als die der Frauen.

Während der Geburtenrückgang fast alle Monate des Jahres 2020 betrifft, resultiert der Anstieg der Gestorbenen aus den erhöhten Sterbefallzahlen ab Oktober 2020. In den ersten Monaten des Jahres lag die Zahl der Sterbefälle sogar deutlich unter dem Durchschnitt der Vorjahre. Auch wenn eine Auswertung der Todesursachen für 2020 noch nicht möglich ist, liefert die Analyse der monatlichen Geburten- und Sterbefallzahlen Anhaltspunkte dafür, dass die Corona-Pandemie im Jahr 2020 zwar Einfluss auf die Zahl der Gestorbenen, aber (noch) nicht auf die Zahl der Geburten hatte. Für deren Rückgang sind andere Ursachen verantwortlich, wie zum Beispiel der Rückgang der Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter.

Unter den Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten wurden in der Stadt Erfurt mit 1.991 Geburten 2020 die meisten gezählt, gefolgt von der Stadt Jena (1.052 Kinder) und dem Landkreis Gotha (970 Kinder). Die kreisfreien Städte Suhl (236 Kinder) und Eisenach (362 Kinder) sowie der Landkreis Sonneberg (395 Kinder) wiesen absolut betrachtet die wenigsten Geburten im Jahr 2020 auf. Die meisten Sterbefälle wurden, wie auch im Vorjahr, mit 2.450 gestorbenen Personen in Erfurt erfasst, gefolgt vom Landkreis Gotha mit 1.881 Gestorbenen und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit 1 859 Gestorbenen. Die wenigsten Sterbefälle wurden in den kreisfreien Städten Eisenach (608 Personen), Suhl (633 Personen) und Weimar (774 Personen) registriert.

Keine kreisfreie Stadt und kein Landkreis hatten 2020 einen Geburtenüberschuss. Den geringsten negativen Saldo konnte die kreisfreie Stadt Jena aufweisen. In der Stadt an der Saale starben 52 Personen mehr als Kinder geboren wurden. Danach folgten die Stadt Weimar (-209 Personen) und die Stadt Eisenach (-246 Personen). Das höchste Geburtendefizit gab es mit -1.077 Personen im Landkreis Greiz, gefolgt vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit -1.064 Personen und dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen (-992 Personen).