Graffiti und Vandalismus – hohe Kosten, schwierige Aufklärung

Graffiti und Vandalismus verursachen bei der Deutschen Bahn AG Jahr für Jahr hohe Kosten, die für die Reparatur und Reinigung aufgewendet werden müssen. Das ist auch in Thüringen zu verzeichnen. Im zurückliegenden Jahr wurden allein auf Eisenbahnfahrzeugen über 2189 Quadratmeter Fläche mit Graffiti besprüht.

Bundesweit ist ein hohes Maß von mutwilliger Beschädigung von Fahrzeugen, Bahnhöfen und auch Baustellen zu verzeichnen. Der bei der Bahn insgesamt durch Graffiti und Vandalismus verursachte Schaden beläuft sich auf über 50 Millionen Euro im Jahr 2003. Allein in Thüringen entstanden Schäden in Höhe von 364800 Euro.

Christine Kromke, Bahnhofsmanagerin im Raum Erfurt mahnt: «Graffiti und Vandalismus schaden letztlich allen – auf einem beschädigten und beschmierten Bahnhof fühlt sich kein Fahrgast wohl. Deshalb beseitigen wir Schäden so rasch wie möglich.»

«Die mutwillige Zerstörung ist ein großes Problem für uns. Die Reparaturen sind sehr zeitaufwendig und kostenintensiv. Für die verursachten Schäden müssen letztendlich alle Fahrgäste aufkommen, sofern die Verursacher nicht persönlich haftbar gemacht werden können», ergänzt Dr. Holger Voigt, Leiter des Verkehrsbetriebes Thüringen der DB Regio AG.

Bis zu 30 Jahre lang Schadensersatz leisten
Da mit dem Sprayen häufig und mit Vandalismus meistens eine Substanzverletzung verbunden ist, kann der Eigentümer den Vorfall als Sachbeschädigung zur Anzeige bringen. In Thüringen wurden im letzten Jahr 1156 Anzeigen erstattet. Die Sache wird dann von Bundesgrenzschutz und Staatsanwaltschaft verfolgt und mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder mit einer Geldstrafe bestraft. Auch der Versuch ist strafbar.
«Mit dem Strafverfahren oder dem Bußgeldverfahren ist der Fall noch nicht abgeschlossen, denn die Geschädigten können Schadensersatz fordern. Dabei entstehen häufig hohe Summen von mehreren 10000 Euro. Bis zu 30 Jahre lang kann das Geld für Reinigung, Instandsetzung und Rechtsanwaltskosten eingefordert werden», betont EPHK Hartmut Kanther, Leiter der Bundesgrenzschutzinspektion Erfurt.

Bahn und BGS leisten Aufklärungs- und Präventionsarbeit
In Zusammenarbeit mit dem BGS betreibt die Bahn bundesweit ein innovatives Schulprojekt: eine Informations-und Aufklärungskampagne zum Thema Sicherheit an Bahnanlagen. Graffiti-Sprayer auf Bahngelände gefährden sich und andere in hohem Maße. Gerade junge Menschen sind sich häufig der Tragweite und Auswirkungen ihrer Handlungen nicht bewusst. Mehrmals im Jahr werden Graffiti-Sprayer, die sich illegal auf Bahngelände aufhalten, Opfer von Unfällen mit fahrenden Zügen.

BGS- Hotline
Bahn und BGS können nicht immer und überall sein und sind deshalb auf Beobachtungen von Reisenden und Anwohnern angewiesen. Denn von sauberen und intakten Stationen und Zügen profitieren letztlich alle Beteiligten. Zu ihrer eigenen Sicherheit werden Reisende und Anwohner gebeten, nicht selbst einzuschreiten, sondern sich an die
BGS-Hotline unter der Telefonnummer 01805-234566 (0,12 Euro pro Minute) zu wenden.

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