Handwerkskammer Südthüringen kritisiert 2G-Regelung
Die Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Südthüringen, insbesondere der körpernahen Dienstleistungen, des Bäcker- und Fleischerhandwerks mit angeschlossenem Gastronomiebereich und Handwerksbetriebe mit Ladengeschäft, befürchten im zweiten Corona-Winter erneute Einschränkungen durch die Einführung einer flächendeckenden 2-G-Regelung.
Wirtschaftlich wäre das für eine Vielzahl unserer Mitgliedsunternehmen ein Fiasko, warnt Manuela Glühmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Südthüringen.
Sie nennt weitere Beispiele aus anderen Gewerken:
Handwerksbetriebe aus dem Bau- und Ausbau-, Elektro- und Metall-, und Holzhandwerk befürchten, dass sie ihre Aufträge nicht mehr rechtzeitig fertigstellen und in Verzug geraten könnten.
Für das Südthüringer Handwerk stellen sich ganz praktische Fragen: Wo sollen ungeimpfte Mitarbeiter von Bauunternehmen auf Montage übernachten, wenn sie sich nicht mehr mit einem Test frei testen können? Wie können Fachkräfte aus dem Sanitär- oder Heizungsbereich, die nicht geimpft oder genesen sind, fortan Arbeiten in öffentlichen Gebäuden erledigen, wenn sie diese nicht betreten dürften? Das sind nur einige wenige Punkte, die das Südthüringer Handwerk bewegen.
Dafür müssen ab sofort Lösungen gefunden und Festlegungen getroffen werden – einerseits um dringend notwendige Arbeiten vornehmen oder etwa bei Havarien in öffentlichen Einrichtungen tätig werden zu können. Andererseits dürfen die Abläufe in den Handwerksunternehmen, die auf ihre Wirtschaftlichkeit achten, nicht gestört oder sogar behindert werden, so Manuela Glühmann. Wichtig ist, dass nach den Folgen der Pandemie, der Materialknappheit und den immensen Preissteigerungen nicht noch weitere Beschränkungen das Handwerk belasten und ausbremsen. Die Wirtschaftsmacht von nebenan will weiterhin Dienstleister für alle Verbraucher sein. Das dürfen verschärfte Regelungen nicht verhindern. Sonst gerät sämtlicher wirtschaftlicher Aufschwung, der gerade wieder begonnen hat, wieder ins Stocken. Solch eine erneute Vollbremsung würden viele der Südthüringer Handwerksunternehmen nicht verkraften.