Heimat mit Weitblick
Thüringer Rhön erhält Förderung für ein Regionalmanagement – Projekte zur Verbesserung von Nahmobilität, Klimaschutz, Siedlungsentwicklung und Förderung einer nachhaltigen Wirtschaft geplant
Die Zukunftsaufgaben Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und aktive Gestaltung des gesellschaftlichen Wandels mit Globalisierung und Digitalisierung, insbesondere in und nach der jetzigen Covid-19-Pandemielage, sind nicht von einzelne Kommunen oder Akteuren allein zu bewältigen. Dazu sind größere Strukturen wie der Regionalentwicklungsverein Rhönforum e. V. nötig, dem die überwiegende Mehrheit der Kommunen in der Thüringer Rhön und viele weitere Aktive im Landschaftsraum angehören.
Der Verein kann die Basis, den Rahmen und das Dach für ein gemeinschaftliches, abgestimmtes Handeln bilden, das Ressourcen bündelt und den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gewachsen ist. Für eine solche Verantwortung sollte der Rhönforum e. V. unterstützt, gestärkt und weiterentwickelt werden. Dies ist jetzt aktuell durch eine Förderung des Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft möglich. Antragsteller ist der Wartburgkreis in Kooperation mit dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen und dem Rhönforum e. V.
Für das Rhönforum e. V. hat sich in den vergangenen 3 Jahren seit Gründung der Rhön GmbH die Schwerpunktsetzung der Vereinsarbeit bereits verändert: Die Aufgabe der Tourismusförderung und die Mitarbeiterinnen, die diese Aufgabe im Rhönforum wahrgenommen haben, wurden an die Rhön GmbH – Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement übergeleitet. Die Kooperation und der Austausch mit allen Bereichen der länderübergreifenden touristischen Vermarktungsorganisation wurden besonders in den letzten Monaten intensiviert.
Die Interessenvertretung des Rhönforums e. V. für die Region, neue Konzepte, z. B. zur Zukunft der Kaliregion, neue Projektideen für die Region aber auch neu Rahmenbedingungen wie das Investitionsprogramm des Thüringer Umweltministeriums für Kommunen im Biosphärenreservat Rhön, das Förderprogramm Klimaschutz durch Radverkehr oder das Konjunkturprogramm Stadt& Land zur klimaschonenden Förderung des Radverkehrs, aber auch weiterhin die EU-Gemeinschaftsinitiative Leader sind starke Impulse für eine aktive Regionalentwicklung.
Erfolgreiche, nachhaltige Regionalentwicklung braucht allerdings mehr denn je Management und Partizipation. Regionale Netzwerke wie das des Rhönforums müssen gut und ergebnisorientiert gesteuert werden. Das ist bei einer Kapazität von einer Geschäftsführerin und einer geringfügig beschäftigten Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Rhönforums kaum möglich.
Aus diesem Grunde haben sich Landrätin Greiser und Landrat Krebs im letzten Jahr darüber verständigt, auf der Basis der Richtlinie „Förderung von Projekten und Maßnahmen der Regionalentwicklung und zur Gestaltung der Folgen des demografischen Wandels“ des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft einen gemeinsamen Förderantrag für ein Regionalmanagement in der gesamten Thüringen Rhön zu stellen. Ein solches Regionalmanagement soll die finanziellen und personellen Ressourcen des Rhönforums erweitern und seine Reichweite stärken.
Ziel der Antragstellung war die Unterstützung des Rhönforums e. V. bei künftigen Aufgaben für die Region, insbesondere bei der Akquisition und Steuerung von Förderprojekten und deren personelle Umsetzungsbegleitung, erläutert Landrat Reinhard Krebs, Wartburgkreis.
Arbeitsfelder in dem auf drei Jahre angelegten Vorhaben sind aktive Regionalentwicklung, Wirtschaftsförderung, Daseinsvorsorge, Nah-Mobilität, Siedlungsentwicklung und Klimaschutz.
Landrätin Peggy Greiser, Landkreis Schmalkalden-Meiningen, betont:
Dank der Förderung durch den Freistaat Thüringen wird das Rhönforum in die Lage versetzt, sich den wesentlichen Zukunftsaufgaben zu stellen und gezielt auf aktuelle Probleme zu reagieren.
Seit Anfang März 2021 liegt der Zuwendungsbescheid aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft über eine Förderung in von 128.329,60 € vor. Das Gesamtvolumen beträgt 160.412,00 €. Den Eigenanteil von 32.082,40 € bringen die beiden Landkreise auf. Die Laufzeit hat bereits im März 2021 begonnen und geht bis zum 31.12.2023.
In den nächsten Tagen erfolgt der Abschluss einer Kooperations- und Finanzierungvereinbarung der Landkreise mit dem Rhönforum e. V. Die Leistungen, die die Projektpartner erzielen wollen, werden an einen externen Dienstleister vergeben.
Welche Leitprojekte aus den einzelnen Handlungsfeldern wann und in welchem Umfang umgesetzt werden sollen, werden die Netzwerkpartner des Rhönforums aus der Region entscheiden.
Mit der Antragstellung, Projektträgerschaft und Übernahme des Eigenanteils leisten die beiden Thüringer Rhönlandkreise gerade in der aktuellen Krisensituation einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Rhön, so Rhönforum-Vorsitzender Martin Henkel. Hierfür möchte ich Landrätin Peggy Greiser, Landrat Reinhard Krebs und ihren Mitarbeiter*innen im Namen der Region meinen Dank sagen.
Das Regionalmanagement kann sich im Projektzeitraum auf die aktive Begleitung durch einen Beirat verlassen: Neben Geschäftsführerin und Vorstand des Rhönforum e. V. werden die Wirtschaftsförderungen und Kreisentwicklungen der beiden Rhön-Landkreise, die ARGE IG Südwestthüringen, die RAGen LEADER Wartburgregion e. V. und Henneberger Land e. V., die Technologie- und GründerFördergesellschaft Schmalkalden/Dermbach GmbH (TGF), die Rhön GmbH als länderübergreifende touristische Marketing- und Markenmanagementorganisation mit der Dachmarke Rhön sowie das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die Regionalplanung Südwestthüringen den Entwicklungs- und Umsetzungsprozess der Projekte mit Sachverstand und Engagement fördern.
Bei den einzelnen Projekten werden auch die IHK, die Handwerkskammer Südthüringen sowie die Kreishandwerkerschaften Wartburgkreis und Schmalkalden-Meiningen einbezogen. Die Bevölkerung soll bei Regionalkonferenzen informiert und durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit motiviert werden, sich aktiv einzubringen.
HINTERGRUND:
Seit 2017 Umstrukturierung der Aufgaben Das Rhönforum e.V. – Verein für Regionalentwicklung und Tourismus – umfasst den Thüringer Teil der Rhön in den beiden Landkreisen Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis und setzt sich seit seiner Gründung für die Entwicklung der Region ein. Seit 2005 ist das Rhönforum e. V. der entscheidende Träger der Regionalentwicklung. Der Verein wurde im Rahmen des Wettbewerbs „Regionen der Zukunft“ als Regionalforum Thüringer Rhön e. V. gegründet. Im Rhönforum e. V. sind landkreisübergreifend die wichtigsten regionalen Akteure vertreten und vernetzt. Dazu gehören neben den beidenLandkreisen nahezu alle Kommunen der Thüringer Rhön die Thüringer Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, der Landschaftspflegeverband Thüringer Rhön e. V. das Forstamt Kaltennordheim für ThüringenForst sowie touristische Leistungsträger, Unternehmen, weitere Vereine und Privatpersonen.
Der Wartburgkreis und der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Kooperation mit dem Rhönforum e. V.