Im zweiten Quartal 2018 mehr Schwangerschaftsabbrüche bei Thüringerinnen

Im zweiten Quartal des Jahres 2018 wurde bei 781 Thüringer Frauen die Schwangerschaft vorzeitig beendet. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, entsprach das im Vergleich zum Vorjahresquartal einem Anstieg um 0,6 Prozent. Deutschlandweit sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche um 2,7 Prozent.

Knapp die Hälfte der Frauen (355 bzw. 45,5 Prozent) war beim Abbruch unter 30 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte in dieser Altersgruppe ein Anstieg der Abbrüche um 6,3 Prozent verzeichnet werden. In der Altersgruppe der 30- bis unter 40-jährigen Frauen sank die Zahl der Abbrüche um 4,0 Prozent, während sie in der Altersgruppe der über 40-jährigen Frauen um 1,6 Prozent sank.

Von den 781 Thüringerinnen waren zum Zeitpunkt des Abbruchs 549 Frauen ledig, 208 verheiratet und 24 geschieden bzw. verwitwet.

Wie in den Quartalen zuvor wurden fast alle Schwangerschaftsabbrüche der Thüringer Frauen (766 bzw. 98,1 Prozent) nach der Beratungsregelung durchgeführt. Bei 1,9 Prozent der Frauen (15) war der Anlass eine medizinische Indikation. Die Eingriffe erfolgten überwiegend in einer gynäkologischen Praxis oder ambulant im Krankenhaus. In 19 Fällen erfolgte eine stationäre Einweisung in ein Krankenhaus. Vor der Maßnahme hatten 215 Thüringerinnen noch kein Kind geboren, 235 hatten bereits ein Kind, 230 Frauen zwei Kinder und 101 Frauen drei und mehr Kinder. Von den 781 Thüringer Frauen ließen 738 den Abbruch in Thüringen durchführen, die übrigen 43 Frauen in einem anderen Bundesland. Demgegenüber ließen 41 Frauen aus anderen Bundesländern einen Schwangerschaftsabbruch in Thüringen durchführen.