Immer weniger Insassen in Thüringer Gefängnissen

Vier Fünftel aller Inhaftierten waren bereits vorbestraft

Am 31. März 2016 waren nach Auskunft des Thüringer Landesamtes für Statistik 1,388 Strafgefangene und Sicherungsverwahrte in den Thüringer Justizvollzugsanstalten und Jugendstrafanstalten inhaftiert. Geringer war die Anzahl der Gefangenen nur bis zum Jahr 1999. Außerdem befanden sich 259 Personen in Untersuchungshaft, 12 in Jugendarrest und 23 Personen in sonstiger Haft.

1.287 Straftäter verbüßten eine Freiheitsstrafe nach allgemeinem Strafrecht und 100 Straffällige eine Jugendstrafe. Ein Gefangener befand sich in Sicherungsverwahrung. Die Anzahl der Inhaftierten in den fünf Thüringer Justizvollzugsanstalten, einschließlich der Jugendstrafanstalt, ist gegenüber dem Vorjahresstichtag um 117 Personen auf 1.388 Personen (-8 Prozent) zurückgegangen. Sowohl bei den zu einer Freiheitsstrafe Einsitzenden als auch bei den im Jugendstrafvollzug Inhaftierten gab es weniger Gefangene als im Vorjahr.

12 Prozent aller Insassen waren unter 25 Jahre alt, vor zehn Jahren waren es noch 27 Prozent. Vier Fünftel aller Insassen waren zum wiederholten Male zu einer Geld- oder Haftstrafe verurteilt worden. Ihr Anteil an den Strafgefangenen insgesamt war in Thüringen noch nie so hoch wie in diesem Jahr. 392 Personen waren bereits fünf- bis zehnmal vorbestraft, 77 Insassen noch häufiger. 76 Prozent der Vorbestraften war bereits in der Vergangenheit durch Freiheitsstrafe oder Jugendstrafe zu einer freiheitsentziehenden Strafe verurteilt worden.

80 Prozent (1,027 Personen) der zu Freiheitsstrafe verurteilten Insassen waren ledig, 13 Prozent (163 Personen) geschieden oder verwitwet und knapp 8 Prozent verheiratet (97 Personen). Am häufigsten saßen die Gefangenen aufgrund von Verurteilungen wegen Diebstahls- und Unterschlagungsdelikten (283 Personen) und wegen Straftaten gegen das Leben ein, hier insbesondere gefährliche Körperverletzung (122 Personen), und Körperverletzung (88 Personen). 45 Insassen verbüßten in Thüringen ihre Strafe wegen Mordes.

14 Insassen erwartet ein Freiheitsentzug von mehr als 10 bis 15 Jahren, 37 Häftlinge werden voraussichtlich bis an ihr Lebensende in der Obhut der Justizvollzugsanstalten bleiben. 83 Inhaftierte waren unter den gelockerten Bedingungen des offenen Strafvollzugs untergebracht.

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