Inflationsrate in Thüringen 2021 im Durchschnitt 3,2 Prozent

Mineralölprodukte und Nahrungsmittel spürbar teurer

Im Jahr 2021 lagen die Verbraucherpreise um durchschnittlich 3,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Ein Jahr zuvor betrug die durchschnittliche Jahresteuerungsrate 0,9 Prozent. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik stiegen die Verbraucherpreise im Jahr 2021 auf einen durchschnittlichen Index von 109,7 (Basis 2015=100).

Die Rücknahme der Mehrwertsteuersenkung, der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr sowie die Einführung der CO2-Bepreisung führten 2021 zu einer zusätzlichen Steigerung der Inflationsrate. Es ist die höchste durchschnittliche Inflationsrate seit 27 Jahren.

Die Verknappung des Rohöls am Weltmarkt sowie pandemiebedingte Produktions- und Lieferengpässe ließen Mineralölprodukte und Nahrungsmittel spürbar teurer werden. Die Preise der Mineralölprodukte, Heizöl und Kraftstoffe, stiegen 2021 um durchschnittlich 26,5 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl lagen um 48,8 Prozent über dem Vorjahresniveau, die Kraftstoffpreise um 22,4 Prozent. Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke wurde 2021 eine durchschnittliche Teuerung von 3,4 Prozent beobachtet. Starke Preisanstiege verzeichneten Bohnenkaffee (+7,9 Prozent), Gemüse (+6,5 Prozent), Molkereiprodukte und Eier (+4,2 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (+4,0 Prozent).

Mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben der Haushalte entfallen auf Dienstleistungen, darunter mit dem größten Anteil die Mieten. Die Preise der Dienstleistungen erhöhten sich binnen Jahresfrist um 2,1 Prozent, die Nettokaltmieten um 1,2 Prozent. Weitere nennenswerte Preissteigerungen gab es im Dienstleistungsbereich für die häusliche Alten- und Behindertenpflege (+17,4 Prozent), für die Betreuung im Altenwohnheim (+7,7 Prozent) sowie für Friseurleistungen und andere Dienstleistungen für die Körperpflege (+4,9 Prozent).

Im Monat Dezember lag die Jahresteuerungsrate um 5,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Gegenüber dem Vormonat November stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.

Einen starken Einfluss auf die Höhe der Inflationsrate im Dezember hatten die Energiepreise (+15,9 Prozent). Dazu gehören Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe. Binnen Jahresfrist verteuerten sich insbesondere leichtes Heizöl (+63,0 Prozent), Kraftstoffe (+31,9 Prozent) sowie Fernwärme (+23,2 Prozent). Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke lagen um 6,8 Prozent über dem Vorjahresniveau. Besonders hohe Preissteigerungen wurden für Speisefette und Speiseöle (+19,8 Prozent), Kaffee, Tee, Kakao (+12,7 Prozent) sowie Gemüse (+12,0 Prozent) berechnet.

Bitte beachten:
Im Monat Dezember konnten pandemiebedingt für einige Dienstleistungen keine Preise vor Ort erhoben werden. Diese Preise wurden geschätzt bzw. maschinell fortgeschrieben. Die Qualität des Gesamtindex ist gesichert.
Einen wesentlichen Einfluss auf das hohe Niveau der aktuellen Inflationsrate haben die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer in der Zeit von Juli bis Dezember 2020, der Preisverfall der Mineralölprodukte im Vorjahr sowie die Einführung der CO2-Bepreisung. Im Vorjahresvergleich wurden die Preise im Dezember mit den ermäßigten Preisen vom Dezember 2020 verglichen. Dadurch entstand ein preiserhöhender Basiseffekt, welcher sich zusätzlich neben den angebots- und nachfragebedingten Teuerungen auf die Höhe der Inflationsrate auswirkte.

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