Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember

«Die Zahl der Menschen mit Behinderungen in Thüringen wird in den kommenden Jahren weiter steigen. Im Freistaat Thüringen leben rund 183000 behinderte Menschen. Damit sind etwa 7,6 Prozent der Thüringer Bevölkerung von Schwerbehinderung betroffen. Es ist Ziel der Landesregierung, eine bestmögliche Integration der Menschen mit Behinderung im täglichen Leben zu erreichen. Dies ist aber nicht nur eine politische Herausforderung, sondern eine Aufgabe aller Bürger», erklärte der Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Frank-Michael Pietzsch, zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, der alljährlich am 3. Dezember stattfindet. Minister Dr. Pietzsch betonte: «Eine humane Gesellschaft ist dadurch gekennzeichnet, dass sie benachteiligte Menschen nicht ausgrenzt, sondern in ihre Mitte nimmt. Deshalb appelliere ich an die Bürgerinnen und Bürger des Freistaats Thüringen, behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben so leicht wie möglich zu machen.»

Von enormer Bedeutung sei für behinderte Menschen, so der Minister, einer Beschäftigung nachgehen zu können. Dr. Pietzsch: «Arbeit bedeutet gerade für behinderte Menschen mehr als Broterwerb. Beschäftigung bedeutet Selbstverwirklichung, Selbstbestimmung und persönliche Bestätigung. Über sie gelingt die soziale Integration.»

Die Zahl der in Thüringen arbeitslos gemeldeten Schwerbehinderten sei mit rund 5600 immer noch sehr hoch. Dies entspricht einem Anteil an der Arbeitslosigkeit insgesamt von 2,7 Prozent. Ihm sei zwar bewusst, so Dr. Pietzsch, dass die moralische Verantwortung von Unternehmern häufig mit wirtschaftlichen Interessen kollidiere. Um mit der Einstellung Schwerbehinderter möglicherweise verbundene erhöhte Kosten bei der Einrichtung entsprechender Arbeitsplätze und etwaige Wettbewerbsnachteile zu kompensieren, gebe es jedoch eine Vielzahl staatlicher Hilfen. «Ich erwarte deshalb von den Arbeitgebern, die vorhandenen Anreize auszuschöpfen. Das lohnt sich sowohl für die behinderten Menschen als auch für das Unternehmen.» Die aktuelle konjunkturelle Abkühlung dürfe nicht zu Lasten der Schwerbehinderten gehen, mahnte der Minister.

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