Jedes fünfte Fahrzeug mit mangelhafter Beleuchtung unterwegs

Lichttest 2020: Der November zeigte sich bisher oft von seiner schönen Seite. Doch aus einem sonnigen Herbsttag kann schnell auch diesiges und nebelverhangenes Wetter werden. Eine tadellose Beleuchtung am Fahrzeug ist gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit besonders wichtig. Der Lichttest im Oktober ergab, dass jedes fünfte vom TÜV Thüringen geprüfte Fahrzeug Mängel an der lichttechnischen Einrichtung aufwies. 27,5 Prozent der Fahrzeuge mit Lichtmängeln hatten dabei Probleme mit den Hauptscheinwerfern.

Fahrzeuge mit defekter oder falsch eingestellter Beleuchtungseinrichtung stellen eine große Gefahr im Straßenverkehr dar.

Gerade in der dunklen Jahreszeit gefährden solche Verkehrsteilnehmer nicht nur sich selbst, sondern auch andere. Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass Fahrzeughalter die Gefahr einer mangelhaften Beleuchtung unterschätzen. Andere Verkehrsteilnehmer nehmen diese Fahrzeuge dann im Zweifel zu spät wahr, erklärt Fahrzeugexperte Andreas Neumann vom TÜV Thüringen.

So waren beim kostenlosen Lichttest im Oktober 19,7 Prozent – also knapp jedes fünfte Fahrzeug – der vom TÜV Thüringen geprüften Fahrzeuge mit Mängeln an der lichttechnischen Einrichtung vorstellig. Von den bemängelten Fahrzeugen hatten 27,5 Prozent eine nicht vorschriftsmäßig funktionierende vordere Beleuchtung, die Hälfte davon entfällt auf falsch eingestellte Scheinwerfer. Weitere Mängel an der vorderen Beleuchtung waren defekte Streuscheiben, Wassereintritt in den Scheinwerfer oder falsch installierte Leuchtmittel. Erfreulicherweise waren von den bemängelten Fahrzeugen weniger als 1 Prozent mit einem komplett ausgefallen Hauptscheinwerfer aufgefallen.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr geht von Fahrzeugen mit nicht funktionstüchtigen Bremsleuchten aus.

Auffahrunfälle sind hierbei nahezu vorprogrammiert. Gerade bei einer Notbremsung hat der Hintermann kaum mehr eine Chance rechtzeitig zum Stehen zu kommen, wenn das Fahrzeug vor ihm defekte Bremsleuchten hat, gibt Andreas Neumann zu bedenken.

Von den Fahrzeugen, die beim Lichttest von den TÜV Thüringen-Prüfern Mängel bescheinigt bekamen, waren immerhin 7,6 Prozent mit Problemen an den Bremsleuchten aufgefallen. Eine weitere Mängelgruppe ist die rückwärtige Beleuchtung. Hierunter fallen Lichtmängel an den Rücklichtern, den Rückfahrscheinwerfern, der Nebelschlussleuchte oder aber auch der Kennzeichenbeleuchtung. Zwar war ein Viertel (25,7 Prozent) der bemängelten Fahrzeuge mit fehlerhaften Rückleuchten unterwegs, die Masse entfiel hierbei jedoch auf nicht sicherheitserhebliche Mängel wie eine defekte Kennzeichenbeleuchtung.

Der Lichttest hat auch in diesem Jahre gezeigt, wie wichtig die einwandfreie Beleuchtungseinrichtung am Fahrzeug ist. Autofahrer sollten die Funktion der lichttechnischen Einrichtung vor Fahrtantritt kontrollieren. Gerade sicherheitsrelevante Defekte wie ein komplett ausgefallenes Abblendlicht oder der Ausfall von Bremsleuchte oder Rücklicht sollten regelmäßig in Eigenregie ausgeschlossen werden, so Neumann.

Defekte an der lichttechnischen Einrichtung lassen sich am besten durch eine Fachwerkstatt beheben, da oft selbst der Wechsel eines Leuchtmittels bei modernen Fahrzeugen komplizierter als gedacht ist. Auch der aktuell erschienene TÜV-Report weist Mängel an der lichttechnischen Einrichtung als eine der Hauptmängelgruppen bei der Hauptuntersuchung aus.

Der kostenlose Lichttest im Oktober ist eine Gemeinschaftsaktion des Zentralverbandes des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes und der Verkehrswacht. Der TÜV Thüringen unterstütz die Aktion seit vielen Jahren und trägt so zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei.