Konjunktur im Handwerk wächst weiter

Auswertung drittes Quartal: 94 Prozent der Unternehmen zeigen sich zufrieden

Aktuell bewerten 65 Prozent der befragten Unternehmen im Südthüringer Handwerk ihre Geschäftslage mit gut und 29 Prozent mit zufriedenstellend. Damit setzten die Mitgliedsunternehmen ihren erfolgreichen und stabilen Wachstumskurs in den zurückliegenden Monaten fort. Nicht zufrieden sind die Handwerksbetriebe mit den politischen Rahmenbedingungen. Beispielsweise bleiben die Lohnzusatzkosten weiterhin sehr hoch.

Der Faktor Arbeit in den Unternehmen darf nicht mit Abgaben überlastet werden, so Manuela Glühmann, Hauptgeschäftsführerin der Handwerkskammer Südthüringen.

Die überaus positiven Konjunkturdaten sind Ausdruck für die Leistungsfähigkeit der Südthüringer Handwerksbetriebe. Aufträge und Umsätze sind insgesamt weiter gestiegen. Dabei beträgt der durchschnittliche Auftragsvorlauf derzeit neun Wochen. Die Haupttriebkräfte der Konjunktur sind nach wie vor die Bau- und Ausbauhandwerke. Zusammen repräsentieren sie etwa 50 Prozent der befragten Unternehmen. Die dafür überaus guten Rahmenbedingungen für Bau- und Ausbauarbeiten, wie energetische Gebäudesanierung und zinsgünstige Kredite, stützen diese Wirtschaftslage durch eine gestiegene Kaufkraft der Verbraucher. Und auch das Geschäftsklima in den konsumorientierten Bereichen, wie den Nahrungsmittel- und Dienstleistungshandwerken, werden als sehr positiv eingeschätzt. Weniger zufrieden zeigen sich die Gesundheitshandwerke. Hier ist die konjunkturelle Lage im Vergleich zum ersten Quartal etwas abgekühlt und auch die Prognosen bleiben verhalten.

Aufträge Umsätze und Betriebsauslastung
Bei vollen Auftragsbüchern ist die Betriebsauslastung noch einmal deutlich gestiegen. 47 Prozent der Unternehmen schöpfen ihre betrieblichen Kapazitäten komplett aus und arbeiten aktuell über ihre Auslastungsgrenze hinaus. Insgesamt steigen die Auftragseingänge auf 26 Prozent (Vorjahr 20) der befragten Handwerksbetriebe. 62 Prozent (Vorjahr 68) verzeichnen gleichbleibende und 12 Prozent (Vorjahr 12) gesunkene Auftragseingänge. 91 Prozent der Betriebe bewerten ihre Auftragslage als normal und überdurchschnittlich, neun Prozent als unterdurchschnittlich.

Anzeige

Die Umsätze der regionalen Handwerksbetriebe erreichten im dritten Quartal ähnlich gute Ergebnisse wie im Vorjahr. 24 Prozent (Vorjahr 22) der Betriebsinhaber melden gestiegene und 62 Prozent gleichbleibende (Vorjahr 65) Umsätze. In das letzte Quartal des Jahres starten die Handwerksbetriebe mit hohen Erwartungen. 88 Prozent erwarten eine gleichbleibende und verbesserte Auftragslage. 78 Prozent gleichbleibende und steigende Umsätze.

Beschäftigte
Die Beschäftigtenzahl im Südthüringer Handwerk ist im Berichtszeitraum im Vergleich zu den letzten Vergleichszeiträumen überdurchschnittlich gestiegen. 15 Prozent der Betriebe (Vorjahr 12) stellten neue Mitarbeiter ein. 76 Prozent hielten den Personalbestand (Vorjahr 79) und 9 Prozent (Vorjahr 9) melden einen Rückgang der Mitarbeiterzahl. Aufgrund der derzeit hohen Betriebsauslastung ist davon auszugehen, dass die Beschäftigtenzahl in vielen Bereichen dennoch vom Mangel an qualifiziertem Personal begrenzt wird. In den nächsten Monaten planen insgesamt fünf Prozent der befragten Mitgliedsunternehmen Neueinstellungen.

Investitionen
Nach dem hohen Investitionsaufkommen im Frühjahr hat sich die Investitionstätigkeit über die Sommermonate leicht abgeschwächt. 36 Prozent der befragten Unternehmen investierten im Berichtszeitraum in Gebäude, Maschinen und Ausrüstungen. Die durchschnittliche Investitionssumme liegt leicht über der des Vorjahres von rund 35.000 Euro.

Die Aussichten auf die kommenden Monate sind zuversichtlich. Hinzu kommen jedoch Engpässe bei den Kapazitäten, speziell beim Fachpersonal. 93 Prozent der Handwerksbetriebe erwarten gute und zufriedenstellende Ergebnisse.

Damit wird die Entwicklung im Südthüringer Handwerk weiter positiv bleiben, stellte Manuela Glühmann fest.

Von 1.700 befragten Handwerksunternehmen im Kammerbezirk Südthüringen beteiligten sich an der Konjunkturumfrage im dritten Quartal: 573.

Anzeige
Anzeige