Kurze Wege und kontrollierte Qualität: Wildfleisch aus Thüringer Wäldern unterstützt die regionale Wirtschaft

Mit dem traditionellen Beginn der Jagdsaison auf Rehböcke und Schmalrehe zum 1. Mai haben die Thüringer Jäger nun auch wieder frisches Wildfleisch im Angebot.

Mit kurzen Transportwegen, einem geringen Energiebedarf bei der Verarbeitung und frei von  Zusatzstoffen sind regionale Wildprodukte ein besonders nachhaltiges Nahrungsmittel. Gerade in der aktuellen Situation werden mit dem Kauf von Wildfleisch regionale Produzentinnen und Produzenten vor allem in unseren ländlichen Räumen unterstützt, so der Staatssekretär für Landwirtschaft Torsten Weil.  Nach den Waldschäden der beiden letzten Jahre ist der Schutz von Neupflanzungen vor Wildverbiss besonders wichtig, um den Aufwuchs struktur- und artenreicher Mischwälder zu unterstützen. In Thüringen tragen daher erfreulicherweise immer mehr Jungjägerinnen und -jäger zur Regulation von Wildbeständen bei.

Zwei Drittel der Landesfläche Thüringens werden landwirtschaftlich genutzt, ein Drittel ist mit Wald bedeckt. In den Wäldern und auf den Feldern kommen vor allem Reh-, Schwarz-, Rot-, Dam- und Muffelwild vor. Die Jagd dient dem Ziel, die biologische Vielfalt und das Gleichgewicht zwischen Flora und Fauna zu erhalten. Zu hohe Schalenwildbestände verhindern den Aufwuchs struktur- und artenreicher Mischwälder und verursachen Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Zurzeit stellen die Jäger insbesondere den Wildschweinen nach, um Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen und eine zu starke Vermehrung der Population zu verhindern. Das Verhindern von Wildschäden und dem Auftreten von Tierseuchen sind daher ebenso Aufträge der Jagd wie auch die Erzeugung eines gesunden und leckeren Lebensmittels – dem Wildbret.

Trotz allem ist der Pro-Kopf-Verbrauch von „Wildbret“ – so nennt der Jäger das Wildfleisch – in Deutschland mit unter 600 Gramm im Jahr verschwindend gering. Dabei ist das angestaubte Image des eingelegten Weihnachtsbratens längst überholt. Wildfleisch eignet sich hervorragend zum Grillen. Das Fleisch von Wildschwein, Reh und Hirsch ist reich an Eiweißen, Vitaminen, Nährstoffen sowie Mineralen und ungesättigten Omega-3-Fettsäuren.

Lokale Wildverarbeitungsbetriebe, Metzgereien und natürlich die Jägerinnen und Jäger vor Ort stellen die Versorgung sicher. Wildfleisch ist zudem naturbelassen, fettarm, leicht bekömmlich und schmeckt, so Weil.

Anbieter von Wildfleisch finden sich flächendeckend in Thüringen. Die Internetseite www.thueringer-wild.de bietet einen sehr guten Überblick über Bezugsmöglichkeiten in den Thüringer Regionen sowie Tipps zur Zubereitung und leckere Rezepte. Das Angebot der Jäger, Metzger und Wildhändler ist reichhaltig und saisonal.

In Thüringen wird die Jagd im Wesentlichen von privat organisierten Jägerinnen und Jägern ausgeübt. Die Zahl der Jagdscheine liegt im Freistaat bei etwa 12.000. Im Vorjahr haben rund 500 Jungjägerinnen und -jäger die Jagdprüfung erfolgreich bestanden und einen Jagdschein gelöst.

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