Landesbischof Friedrich Kramer eröffnet neue Dauerausstellung im Lutherhaus Eisenach

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

„Einzigartiges Ausstellungsangebot“: Landesbischof Friedrich Kramer begrüßt geladene Gäste mit einem Rundgang durch die erneuerte Ausstellung „Luther und die Bibel“

Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, begrüßte gestern anlässlich des thüringenweiten Themenjahrs „Welt übersetzen“ geladene Gäste zu einem Rundgang durch die erneuerte und erweiterte Ausstellung Luther und die Bibel im Lutherhaus Eisenach. Die mehrfach preisgekrönte Ausstellung wurde zur Feier von Luthers Übersetzung des Neuen Testaments vor 500 Jahren aktualisiert und vom Landesbischof nun offiziell eröffnet.

Die neue Ausstellung „Luther und die Bibel“
Die Dauerausstellung „Luther und die Bibel“ ist seit 2015 die zentrale Ausstellung zu Luthers Bibelübersetzung in Deutschland und wurde jetzt anlässlich des Themenjahres „Welt übersetzen“ zur Feier von Luthers Übersetzung des Neuen Testaments vor 500 Jahren aktualisiert und um neue Elemente erweitert. Sie zeigt auf 700 m2 zahlreiche historische Exponate vom 14. bis zum 21. Jahrhundert, darunter bedeutende Werke mittelalterlicher Schnitzplastik, wertvolle Objekte aus dem „Römhilder Textilschatz“, Werke von Lucas Cranach und das Kirchenbuch mit dem Taufeintrag von Johann Sebastian Bach, ergänzt durch zahlreiche Hörstationen, Infographiken, Animationsfilme und interaktive Medienstationen.

Dauerausstellung „Luther und die Bibel“: Das ist neu
Anlässlich des Jubiläums ist die Ausstellung in erweiterter und aktualisierter Form zu sehen. Neben einer aufwendigen Neugestaltung des „Ablass-Automaten“ wurden drei neue interaktive Multimedia-Terminals integriert:

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• Am ersten Terminal können Besucher die wechselvolle Geschichte und Inanspruchnahme von Luthers berühmtestem Kirchenlied „Ein feste Burg ist unser Gott“ interaktiv erkunden. Neben der Umdichtung zum Revolutionslied, zur Hymne der Arbeiterbewegung und zum Kriegsgesang gibt es auch Symphonie- und Opernfassungen, ein Manifest der LGBTQ+-Bewegung und einen Anti-Atomkraft-Song zu entdecken.

• Die internationale Wirkung von Luthers Bibelübersetzung auf andere volkssprachliche Übertragungen in Europa und die Reaktion der römisch-katholischen Kirche auf die Lutherbibel erläutert eine zweite Station mit kurzweiligen Animationsfilmen, die auch die Frage beantwortet, warum Moses in der europäischen Kunstgeschichte meist mit Hörnern dargestellt wird.

• An einer dritten Medienstation kann man eigenständig ideologisch motivierten Eingriffen in den Bibeltext nachspüren: Ein interaktiver Textvergleich enthüllt Neuübersetzungen, Umdeutungen und Verfälsungen des Bibeltexts vom 18. bis ins 21. Jahrhundert – von der von Zensoren verfolgten „Wertheimer Bibel“ der Aufklärungszeit über die esoterische Bibelübersetzung des Anthroposophie-Begründers Rudolf Steiner bis zur sozialistischen Umdichtung einer biblischen Geschichte.
Neben diesen Neuerungen bietet die aktualisierte und erweiterte Ausstellung auch eine verbesserte Barrierefreiheit und eine stärkere Verknüpfung der Ausstellungsthemen mit der ebenfalls erweiterten Sonderausstellung zum „Entjudungsinstitut“ der evangelischen Kirchen während der NS-Zeit, die während des Jubiläumsjahrs weiterhin gezeigt wird.

Wir freuen uns, unseren Gästen in diesem Jubiläumsjahr ein einzigartiges und umfangreiches Ausstellungsangebot präsentieren zu können, das die Entstehung und Wirkung von Luthers welthistorischer Bibelübersetzung in all ihren Facetten fundiert, innovativ und unterhaltsam vermittelt, sagten Dr. Jochen Birkenmeier, Direktor des Museums und Michael Weise, die die neue Ausstellung kuratiert haben.

Die Ausstellung „Luther und die Bibel“ wurde wegen ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), dem Freistaat Thüringen und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) gefördert.

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