Landesregierung veröffentlicht Nachhaltigkeitsplan

Keller: „Wir sichern damit die Zukunft der nächsten Generationen“

Die Landesregierung hat erstmalig die Nachhaltigkeitspläne aller Thüringer Ministerien veröffentlicht.

Ursprünglich stammt der Begriff Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft. Dort wurde er schon Anfang des 18. Jahrhunderts für das Prinzip verwendet, nach dem man nicht mehr Holz fällen darf als nachwachsen kann. Heute ist das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft präsent. Wir sichern damit die Zukunft der nächsten Generationen, sagte Ministerin Birgit Keller anlässlich der Veröffentlichung der Pläne.

Der Nachhaltigkeitsplan 2018-2020 des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft beschreibt für sechs große Themenfelder die jeweilige Ausgangslage, listet Maßnahmen auf und benennt Indikatoren für die Auswertung und das Monitoring. Im Bereich Demografiepolitik wird ein ressortübergreifender Demografiecheck für strukturpolitisch bedeutsamen Vorhaben empfohlen.

Damit werden Bauvorhaben und Investitionen im Kontext der demografischen Entwicklungen berücksichtigt. Wir haben das beispielsweise bei der Aufstellung des Schulbauprogramms angewandt, sagte Keller.

Das Themenfeld Energieeffizienz und Einsparung widmet sich der Nachhaltigkeit beim Energieverbrauch innerhalb der Behörde und den Landesliegenschaften. Ziel ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien bei der Strom- und Wärmeversorgung zu steigern, beispielsweise indem Biomasseheizungen in Landesliegenschaften eingebaut werden oder die Landesdächer mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.

Ein weiteres Thema ist die Frage, wie der Flächenverbrauch in Thüringen nachhaltig gestaltet werden kann:

In erster Linie heißt das, ihn auf ein Minimum zu reduzieren, sagte Keller.

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Außerdem sollen Innen- vor Außenflächen entwickelt werden und Brachflächen revitalisiert werden, so dass möglichst wenig Wiese und Ackerland versiegelt wird.

Nachhaltigkeit im ländlichen Raum bedeutet, die regionalen Kreisläufe und die Wertschöpfung im ländlichen Raum zu stärken. Dabei wird der Focus auf den ökologischen Landbau und die Direktvermarktung gelegt.

Ökolandbau schont die Umwelt und stärkt die regionale Landwirtschaft. Davon profitieren nicht nur die Generationen nach uns, sondern das wünschen sich auch die Verbraucherinnen und Verbraucher, sagte Birgit Keller.

Guter und bezahlbarer Wohnraum für alle Menschen in Thüringen gehört für uns ebenso zu einer nachhaltigen Politik. Daher stärken wir den sozialen Wohnungsbau und fördern barrierefreies Wohnen. Mit einem neuen Investitionsprogramm in Höhe von 150 Mio. Euro lösen wir schrittweise den über viele Jahre entstandenen Investitionsstau an Schulbauten. Sanierung, Energieeffizienz und der Abbau von Barrieren sind dabei die Schwerpunkte.

Im Bereich Mobilität setzen wir insbesondere auf einen guten öffentlichen Nahverkehr.

Ziel ist es, nachhaltige Mobilitätslösungen anzubieten, die leistungsfähig, bedarfsgerecht und finanzierbar sind. Sie sollen zudem energieeffizient, sozialverträglich und umweltschonend sein, sagte Keller.

Die Pläne entstanden unter maßgeblicher Mitwirkung des Beirats für Nachhaltige Entwicklung in Thüringen. Auf eine Papierfassung wurde aus Gründen des Ressourcenschutzes weitestgehend verzichtet. Einsehbar sind alle Pläne unter http://www.thueringen.de/th8/tmuen/nachhaltige_entwicklung/plan/index.aspx und der Plan des TMIL unter http://www.thueringen.de/th9/tmil/nachhaltigkeitsplan/index.aspx

Hintergrund:
Die Nachhaltigkeitspläne sind ein Beitrag zur Umsetzung der 17 Globalen Nachhaltigkeitsziele – der Agenda 2030. Diese von den Vereinten Nationen beschlossenen Zukunftsziele zeigen die für die nächsten Jahre bedeutsamen Vorhaben auf, wie z. B. die Bekämpfung der Armut, der Schutz der Biologischen Vielfalt oder die Anpassung an den Klimawandel. Weitere grundlegende Themen sind z. B. die Sicherung von natürlichen Ressourcen (Wasser, Boden, Luft), nachhaltiges Wirtschaften aber auch die Fragen nach einer weltweiten nachhaltigen Finanzpolitik und ein friedvolles Miteinander.

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