Leitungen im Wald

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Derzeit kommt es im Wald auf der „Ruhlaer Straße“ zwischen Mosbach und Ruhla zu Behinderungen und teilweise Sperrungen auch für Wanderer und Radfahrer.

Ursache ist die Neuverlegung einer Gastrasse, um die derzeit problematische Steigung über den Ringberg zu vermeiden. Bereits im letzten Jahr wurde ein Teilstück erneuert, in diesem Jahr wird die 3,2 km lange Strecke vollendet. In Kürze beginnt die Wartburg-Stiftung ebenfalls mit Bauarbeiten zur Erneuerung ihrer Wasserleitung aus dem letzten Jahrhundert im Bereich Zollstock / Rennsteig.

Allen ist bekannt: Wald ist Daseinsvorsorge für uns und unsere Enkel. Dabei denken wir zunächst an Luftreinhaltung, Wasserfilterung, Erosionsschutz oder C02 – Bindung. Dass im Waldboden tatsächlich noch ganz andere Dinge schlummern, die für unser tägliches Leben notwendig sind, wissen die Wenigsten.

Woher bekommt die Wartburg ihr Wasser? Wie kommt das Erdgas zu meiner Heizung? Kommt der Strom nur aus der Steckdose und woher weiß der Lokführer, wann er halten muss? Alle diese Fragen lassen sich bei einem unterirdischen Blick in den Wald beantworten. Hier verlaufen zahlreiche Lebensadern für die heutigen gesellschaftlichen Ansprüche. So findet man allein im Landeswald des Forstamtes Marksuhl etwa 18 km Wasserleitungen, über 20 km Gasleitungen bringen Energie in die Orte, ohne die 12 km Telefonleitungen müsste man Brieftauben einsetzen, um sich zu verständigen. Die Signalleitungen für die Bahnstrecke Eisenach- Förtha sind weitgehend in Waldwegen verlegt.

Alle diese Leitungen bedeuten natürlich einen großen Verwaltungsaufwand, wie z. B. die Erstellung und Pflege von Bauerlaubnis- und Gestattungsverträgen sowie die Überwachung der Einhaltung der Vertragskonditionen.

Neuverlegungen und regelmäßige Reparaturarbeiten führen zu Behinderungen der Erholungsnutzung oder des Forstbetriebes und sind oftmals mit erheblich höheren Kosten und Arbeitsaufwand verbunden. Je dichter die Region besiedelt ist, umso mehr Leitungen liegen oder müssen verlegt werden.

Wer demnächst zu Hause telefoniert, den Wasserhahn aufdreht oder den Lichtschalter anknipst, sollte immer auch an die Lebensadern im Wald denken, so die stellvertretende Forstamtsleiterin Iris Lampa abschließend.

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