Lena Oppermann schürft Gold bei LWC in Australien
Gold Coast/ Eisenach:
Bei den Lifesaving World Championships (LWC) traten die besten Rettungsschwimmer und Rettungsschwimmerinnen der Welt an, um sich in Disziplinen zu messen, die an reale Einsatzbedingungen von Lebensrettern angelehnt sind. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) entsendete als Mitgliedsverband im Deutschen Olympischen Sportbund die Nationalmannschaft nach Australien. Mit am Start war die Eisenacherin Lena Oppermann (19). In Deutschland gehört sie zu den Besten im Rettungssport und hat sich ihren Platz im Nationalteam hart erkämpft. Lena trainiert mittlerweile in Halle/ Saale.
„Ich bin stolz, Lena in den Anfängen ihrer erfolgreichen Karriere begleitet zu haben“, sagt Steffen Schulze, Lenas ehemaliger Trainer in Eisenacher. „Schon als Zwölfjährige hat sie unheimlich hart gearbeitet, ihre Schwächen auf den Punkt analysiert und ausgemerzt. Der Wechsel nach Halle hat dann ihr volles Potenzial freigelegt. Wir Eisenacher wünschen ihr auf ihrem weiteren Weg alles Gute!“
Lena steckte sich im Vorfeld hohe Ziele. Schließlich reiste sie mit sieben Europameisterschaftsmedaillen aus dem Vorjahr im Gepäck an die Gold Coast.
„Ich wollte mindestens eine Medaille im Einzel gewinnen“, verrät Lena.
Dass es gleich zwei wurden damit hatte sie nicht gerechnet. In der Disziplin 100 Meter Rescue Medley wurde sie sensationell Vize-Weltmeisterin. Auf ihrer Paradestrecke 50 Meter Manikin Carry sicherte sie sich eine Bronze-Medaille. Der absolute Höhepunkt waren jedoch die Staffelstarts. Gemeinsam mit Nina Holt, Alica Gebhardt und Undine Lauerwald wurde sie nicht nur souverän Weltmeisterin. Die Vier pulverisierten nebenbei den Weltrekord in 4x 25 Meter Manikin Relay und verbesserten ihn um zwei Sekunden. Mit der 4x 50 Meter Gurtretter-Staffel wurden die deutschen Frauen ebenfalls Weltmeisterinnen. Mit dem dritten Rang in der gemischten Rettungsstaffel hatte Lena am Ende der Pool-Wettbewerbe ganze sechs Medaillen um den Hals hängen. Diese Anzahl verdoppelte sie bei den im Anschluss stattfindenden Vereins-Weltmeisterschaften. Die schloss mit einem absoluten I-Tüpfelchen, dem Weltmeistertitel über 50 Meter Manikin Carry ab. Obwohl Lena fast alles erreicht hat, was in ihrem Sport möglich ist, hegt sie noch einen großen Traum und sagt: „Eine Medaille bei den XII. World Games 2025 in Chengdu (CHN) steht noch auf meiner Liste.“
Über den Rettungssport
Aus der humanitären Idee, Menschen für den Wasserrettungsdienst zu gewinnen und auszubilden, entwickelte sich der Rettungssport. Er ist die Wettkampfvariante des Rettungsschwimmens. Neben der Schnelligkeit beim Schwimmen kommt es für die Sportler vor allem darauf an, bestimmte Hilfsmittel zur Wasserrettung, zum Beispiel Flossen oder den Gurtretter, bestmöglich zu beherrschen. In vielen Disziplinen dient eine Rettungspuppe (Manikin) als Dummy. Sie simuliert eine verunfallte Person und wiegt etwa 40 kg. Die Rettungssportler und Rettungssportlerinnen müssen sie so schnell wie möglich im Wasser transportieren.