MDR Zeitreise Spezial: Autos in der DDR

Vor 60 Jahren wurde der erste Wartburg auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert. Vor 25 Jahren – am 10. April 1991 – rollte in Eisenach der letzte seiner Art vom Band, drei Wochen später folgte in Zwickau der letzte Trabant. Das MDR FERNSEHEN widmet den beiden Zweitaktern am Sonntag, 10. April, ab 22.20 Uhr ein „MDR Zeitreise Spezial“. Durch den Themenabend führt Mirko Drotschmann.

In zwei Filmen werden Geschichten von Erfindungsreichtum und Mangelwirtschaft, von heimlicher Ingenieurskunst und realsozialistischem Design erzählt. Dabei kommen Zeitzeugen aus Entwicklung und Produktion ebenso zu Wort wie Mitglieder des Politbüros und Fans der DDR-Kultmobile.

Die Wartburg-Story
Der Film rekonstruiert ein besonderes Stück DDR-Wirtschaftsgeschichte: Eisenach 1955 – hinter verschlossenen Werkstüren und zunächst ohne den Segen der Partei entwickeln die Thüringer Autobauer das erste Automobil der DDR, das sich mit West-Modellen messen kann. Schon ein Jahr später sind die Wartburg 311-Modelle ein internationaler Hit auf der Leipziger Messe. Der technischen und optischen Weiterentwicklung schiebt die DDR-Führung bald einen Riegel vor. Als der Wartburg 1988 serienmäßig einen Viertaktmotor bekommt, ist es zu spät – mit der Wende kommt das Ende und am 10. April 1991 verlässt der 1.837.708te und letzte Wartburg das Werk.

Die Trabant Story
1957 schlägt die Geburtsstunde des Trabants – der ostdeutschen Antwort auf westliche Kleinwagen. Preiswert, robust, leistungsstark – so soll er sein. Die Rennpappe ist es, die DDR-Bürger viele Jahre lang unter anderem in den Urlaub kutschiert.

Der Film erzählt beispielsweise von den gescheiterten Versuchen, dem Trabant ein zeitgemäßes Design und eine moderne technische Ausstattung zu geben. Langjährige Besitzer, aber auch Trabi-Hasser berichten, wie der Trabant den Alltag des DDR-Lebens prägte und zum Synonym wurde für den Mangel, der überall herrschte, aber auch für die kleinen Freuden, für Improvisation und Erfindergeist.

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