Mehr Herdenschutz statt Wolfsabschuss

Statement des NABU Thüringen anlässlich der Pressekonferenz des Bundesumweltministeriums zum Umgang mit dem Wolf

Bundesumweltministerin Lemke hat ihre Ideen für ein praktikableres Wolfsmanagement vorgestellt. Demnach ist keine Gesetzesänderung notwendig, um in berechtigten Einzelfällen handeln zu können. Es soll keine pauschalen Abschussquoten auf Wölfe geben, die nicht mit europäischem Recht vereinbar sind. Kriterium für eine Entnahme ist demnach immer die Überwindung eines zumutbaren Herdenschutzes.

Silvester Tamás, der Sprecher der Landesarbeitsgruppe Wolf und Luchs beim NABU Thüringen:

Wir finden es gut, dass Wölfe nicht pauschal getötet werden dürfen. Das hätte ein wildes Abschießen von Wölfen bedeutet. Schon einmal hat die Jagd in Deutschland dafür gesorgt, dass die Wölfe ausgerottet wurden. Der NABU Thüringen vermisst in der Diskussion allerdings, dass keine bundesweit einheitliche Lösung für die Unterstützung der Weidetierhalter gefunden wird. Das hätten wir uns jetzt erwartet, denn bis zu 75 Prozent der Nutztierrisse finden an unzureichend oder ungeschützten Weiden statt. Hier brauchen wir konkret die Verbesserung des Herdenschutzes, bevor Einzelabschüsse überhaupt in Betracht kommen.

Der NABU Thüringen fordert deshalb zuerst die bundesweite Vereinheitlichung des Herdenschutzes und dessen Förderung nach Standards ähnlich wie in Thüringen, sowie einen angemessenen Ausgleich für Nutztierrisse die Weidetierhalter auch wirklich entlasten.

Anzeige
Anzeige