Mehrzahl der Thüringer Kreise mit gestiegenem Arbeitsvolumen im Jahr 2021

Die Erwerbstätigen in Thüringen arbeiteten im Jahr 2021 insgesamt 1,4 Milliarden Stunden. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik entsprach dies einem Anstieg von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dabei zeigte sich für die Mehrzahl der Kreise in Thüringen eine positive Veränderungsrate. In 7 Kreisen ging das Arbeitsvolumen zurück. Die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen stieg in sämtlichen Kreisen an und lag thüringenweit bei durchschnittlich 1.388 Stunden (+1,0 Prozent). Noch im Jahr 2020 war in allen kreisfreien Städten und Landkreisen Thüringens aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie ein Rückgang des Arbeitsvolumens und der Pro-Kopf-Arbeitszeit zu verzeichnen. Trotz der zumeist positiven Entwicklung im Jahr 2021 lag die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden insgesamt und je Erwerbstätigen in allen Kreisen weiter unterhalb des Vorkrisenniveaus von 2019.

Wie die Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung der Länder“ ergaben, reichte die Spannweite des Arbeitsvolumens von 27,3 Millionen Stunden in der Stadt Suhl bis 198,8 Millionen Stunden in der Stadt Erfurt. Am stärksten nahmen die geleisteten Arbeitsstunden im Landkreis Sonneberg ab (-2,2 Prozent). Der Rückgang betraf in diesem Landkreis alle Hauptwirtschaftsbereiche, insbesondere jedoch den Bereich „Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen“ (-5,8 Prozent). Den höchsten Zuwachs des Arbeitsvolumens im Vergleich zu 2020 verzeichnete die Stadt Gera (+1,5 Prozent). Getragen wurde die positive Entwicklung hierbei in erster Linie durch den Wirtschaftsbereich „Handel, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation“ (+4,7 Prozent).

Mit 1 .411 Stunden je Erwerbstätigen wurde die höchste Pro-Kopf-Arbeitszeit für das Jahr 2021 im Landkreis Sömmerda ermittelt. Die geringste Zahl an Arbeitsstunden je Erwerbstätigen wies die Stadt Weimar mit 1347 Stunden auf. Die unterschiedlichen Arbeitszeiten resultieren unter anderem aus den wirtschaftlichen Strukturen der Kreise, denn im Produzierenden Gewerbe werden durchschnittlich mehr Stunden je Person geleistet als in den Dienstleistungsbereichen. Im Vergleich zum Vorjahr nahmen die Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person in allen Kreisen Thüringens zu. Der Anstieg fiel im Landkreis Sömmerda am geringsten aus (+0,7 Prozent bzw. +10 Stunden). Den höchsten Zuwachs verzeichnete der Landkreis Sonneberg (+1,4 Prozent bzw. +20 Stunden). Dass dies nicht zu einem Anstieg des Arbeitsvolumens insgesamt im Landkreis Sonneberg führte, liegt im gleichzeitigen Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen um 3,6 Prozent begründet.

Bitte beachten:
Das Arbeitsvolumen umfasst die tatsächlich geleistete Arbeitszeit aller Erwerbstätigen am jeweiligen Arbeitsort, die als Arbeitnehmerinnen bzw. Arbeitnehmer oder als Selbstständige bzw. als mithelfende Familienangehörige eine auf wirtschaftlichen Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Hierzu zählen auch die geleisteten Arbeitsstunden von Personen mit mehreren gleichzeitigen Beschäftigungsverhältnissen. Nicht zum Arbeitsvolumen gehören hingegen die bezahlten, aber nicht geleisteten Arbeitsstunden, beispielsweise Jahresurlaub, Elternzeit, Feiertage, Kurzarbeit oder krankheitsbedingte Abwesenheit.

 

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