Neues KULAP: Landesregierung sichert 200 Millionen Euro für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen in der Landwirtschaft

Am 1. Januar 2023 beginnt die Förderperiode für die neuen Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (KULAP-2022) in Thüringen. Es ist dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) gelungen, für die nächsten fünf Jahre Mittel von insgesamt 200 Mio. Euro zu binden, unter anderem für den Ökolandbau.

Wir wollen mit unserer Agrarpolitik die Artenvielfalt und die natürlichen Ressourcen erhalten, indem Bodenerosion und klimaschädliche Emissionen verringert werden. Unser Ziel ist es, die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen sowie den Ökolandbau auf einem Drittel der Agrarflächen Thüringens zu etablieren, sagt Agrarministerin Susanna Karawanskij.

Ziel der Thüringer Landesregierung ist es, den Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen deutlich zu erhöhen. Ein Instrument dafür ist die KULAP-Förderung, mit der die Einführung und Beibehaltung des Ökolandbaus unterstützt wird.

In diesem Jahr wurden fast 36.700 Hektar für den neuen Verpflichtungszeitrum von fünf Jahren für den Ökolandbau gebunden. Davon sind etwa 7.200 Hektar Neuanträge. Von den insgesamt 7,5 Prozent Flächenanteil des Ökolandbaus an der gesamten Thüringer Landwirtschaftsfläche werden 7 Prozent über Kulap gefördert. Hinzu kommen noch zahlreiche Flächen in Ökobetrieben, die an anderen KULAP-Maßnahmen teilnehmen. Ministerin Karawanskij betont die Erfolge beim Ausbau des Ökolandbaus:

Seit der Einführung des Öko-Aktionsplans 2015 durch die rot-rot-grüne Landesregierung konnte der Flächenanteil des Ökolandbaus um 70 Prozent gesteigert werden. 2023 wird der Öko-Aktionsplan fortgeschrieben, um den Flächenanteil weiter zu erhöhen. Mit mehr Aus-, Weiter- und Fortbildung, mehr Praxisforschung, verbesserten Förderkonditionen und dem Aufbau regionaler Öko-Wertschöpfungsketten wird der Ökolandbau in Thüringen weiterentwickelt.

Ein weiteres wichtiges Ziel der Landesregierung ist es, die Biodiversität auf dem Ackerland zu erhöhen. Hierfür wurden neue Artenschutzmaßnahmen in das KULAP-2022 aufgenommen.
Für die Anlage von u.a. Blühstreifen für den Insektenschutz, zum Schutz des Feldhamsters wurden bereits insgesamt 10 Mio. Euro Fördermittel über die 5-jährige Laufzeit bewilligt. Im Vergleich zur vorherigen Förderperiode wurden die finanzielle Unterstützung des Artenschutzes auf Ackerland in der Landwirtschaft fast verdreifacht.

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Für Grünlandbiotope werden jährlich a. 14,5 Mio. Euro und somit fast 73 Mio. Euro bis 2027 zur Verfügung gestellt. Die konstante Förderung von Grünlandbiotopen sichert in Thüringen den Erhalt und die Pflege wertvoller Grünlandstandorte. Neu gefördert wird hierbei der Erhalt und die Pflege der Streuobstwiesen mit dem Ziel, die Biodiversität und Vielfältigkeit der Kulturlandschaft Thüringens zu erhalten.

Die bewährte Förderung des gesamtbetrieblichen Erosionsschutzes wird durch eine Maßnahme zum Schutz von landwirtschaftlichen Flächen mit Siedlungsanschluss ergänzt.

Die KULAP-Förderung wird zu 80 Prozent aus EU- und zu 20 Prozent aus Landesmitteln finanziert. Der Verpflichtungszeitraum der im Jahr 2022 beantragten Maßnahmen mit den entsprechenden Verpflichtungen beginnt am 1. Januar 2023. Die erste Zahlung erhalten die teilnehmenden Betriebe erstmals im Februar 2024.

Die Antragstellung diesen Sommer stellte die Landwirte und die Agrarverwaltung vor große Herausforderungen.

Die hohe Akzeptanz der Maßnahmen zeigt jedoch die starke Bereitschaft der Thüringer Agrarbetriebe, sich an freiwilligen Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen zu beteiligen, so die Ministerin.

Seit Mai informierte das TMIL über den Entwurfsstand zur neuen Förderrichtlinie auf seiner Webseite. Zudem fanden zahlreiche Infoveranstaltungen zu den neuen vielfältigen Agrar- und Klimamaßnahmen für interessierte Landwirtinnen und Landwirte statt.

Dabei fand die Antragstellung der neuen Maßnahmen noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung des GAP-Strategieplanes für Deutschland steht. Der nationale Strategieplan wurde dann erst Ende November von der EU bestätigt. Das vorausschauende Vorgehen und die frühzeitige Information der Agrarbetriebe über die neuen, geplanten Förderkonditionen trugen zur hohen Akzeptanz der neuen KULAP-Maßnahmen bei den Landwirtinnen und Landwirte bei.

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