Neues Lohn-Minimum für 300 Bauarbeiter in Eisenach

Mindestlohn in der Baubranche bei 12,55 Euro pro Stunde

Maurer mit mehr Mindestlohn: Für Eisenachs rund 300 Bauarbeiter gilt eine neue Lohnuntergrenze. Keiner, der in der Branche arbeitet, darf weniger als 12,55 Euro verdienen – 35 Cent mehr als bisher. Das macht ein Plus von rund 60 Euro am Monatsende, wie die IG BAU Erfurt mitteilt. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten deshalb, den letzten Lohnzettel zu prüfen.

Das Plus muss bereits mit der April-Abrechnung auf dem Konto sein. Und alle 31 Eisenacher Baufirmen müssen dieses Lohn-Minimum zahlen, sagt Bezirksvorsitzender Ralf Eckardt.

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Messlatte für gelernte Betonbauer, Zimmerer und Fliesenleger sei jedoch der Tariflohn, so der Gewerkschafter. Der liegt bei aktuell 19,50 Euro pro Stunde.

Handwerker sind extrem gefragt – sogar in Zeiten von Corona. Bauarbeiter müssen wissen, was ihre Arbeit wert ist. Jeder hat eine anständige Bezahlung verdient. Gerade in Kleinbetrieben wird das vom Chef schon mal gern vergessen, so Eckardt.

Anspruch auf den Tariflohn haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied im Arbeitgeberverband ist.

Nach Angaben von Bauindustrie und -handwerk verzeichnete die Branche im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz von bundesweit knapp 140 Milliarden Euro. Mit einem Plus von vier Prozent gilt die Branche als eine zentrale Säule der Konjunktur – während die gesamte Wirtschaft nur um 0,6 Prozent zulegte.

Hier sollte sich kein Bauarbeiter unter Wert verkaufen, betont Eckardt.

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