Punkte wären so wichtig gewesen!

Nach vermeidbarer 27:29 (18:15) -Niederlage in Dormagen steht der ThSV Eisenach vor einem 4-Punkte-Spiel am Samstag unter Erfolgsdruck

„Uns ist schon klar, wir haben den richtigen Schritt getan, letztendlich haben wir uns am Ende allerdings zu dumm angestellt, um zu punkten“, stellte Markus Murfuni, der Coach des ThSV Eisenach, nach der 27:29 (18:15) – Niederlage beim TSV Bayer Dormagen selbstkritisch fest. Dabei hätten den Wartburgstädtern mit Blick auf die Mitkonkurrenten in Sachen Ligaverbleib Pluszähler gut zu Gesicht gestanden. So kommt es am Samstag, 20.02.21 zu einem sogenannten 4-Punkte-Spiel, wenn der TuS Fürstenfeldbruck in der Werner-Aßmann-Halle gastiert. „Wir müssen gegen Fürstenfeldbruck zwei starke Halbzeiten abliefern“, bringt es ThSV-Manager Rene Witte auf den Punkt. „Unsere gesamte Trainingswoche wird ausschließlich auf die Partie gegen den TuS Fürstenfeldbruck fokussiert sein“, unterstreicht Markus Murfuni. Dass da die Leistungsträger besonders gefragt sind, liegt auf der Hand!

An der Einstellung, am Engagement, dem unbedingten Willen, hat es im Bayer Sportcenter nicht gefehlt. Im Gegenteil, das war vorbildlich. Der Einstand des wenige Tage zuvor von Drittligist HG Saarlouis verpflichteten Kreisläufer Peter Walz stimmte optimistisch, obwohl dieser erst zwei Trainingseinheiten mit seinem neuen Team absolviert hatte. „Wir spielten in der ersten Halbzeit einen richtig guten Ball, kamen durch unsere Abwehrarbeit zu etlichen schnellen Toren“, konstatierte der 26-jährige Neuzugang. Er stand von Beginn auf dem Parkett, besetzte in der Abwehr den Innenblock. „Es war mein erstes Spiel nach 3 Monaten. Ich war nicht unzufrieden. Es geht aber noch mehr“, betonte der einstige Ringer und saarländische Bereitschaftspolizist. Nach einer Viertelstunde netzte Peter Walz mit seinem ersten Treffer für seinen neuen Verein zur 10:8-Führung ein. Temposcharfer Angriffshandball mit Abschlüssen über die Außenpositionen, vornehmlich durch Ivan Snajder, war angesagt. „Wir haben über weite Strecken das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, bilanzierte Markus Murfuni. ThSV-Manager Renhe Witte sprach von der „besten ersten Halbzeit der Saison“. Eisenachs 5:1-Abwehr sorgte für Verunsicherung in den Reihen der Gastgeber. Diese hatten zudem den Schock zu verdauen, dass sich ihr Torhüter Martin Juzbasic in der 5. Minute bei einer Abwehraktion die Fingerkuppe abriss und ins Klinikum nach Köln musste. (Der ThSV Eisenach übermittelt beste Genesungswünsche!) Sein „Stellvertreter“ Sven Bartmann erwies sich fortan als große Stütze seines Teams (12 Paraden). Dennoch zappelten bis zur Halbzeitpause 18 Eisenacher Bälle im Bayer-Kasten. Ivan Snajder hatte mit seinem 7. Treffer zur 3-Tore-Führung des ThSV Eisenach (18:15) praktisch mit der Sirene eingenetzt. „Uns unterliefen im ersten Abschnitt wenige technische Fehler. Leider änderte sich das nach dem Wiederanpfiff“, merkte Peter Walz kritisch an.

Voncina– Glanzparaden lassen ThSV Eisenach lange hoffen

„Nach dem Seitenwechsel nahmen wir das Spiel in unsere Hand, trafen nach 40 Minuten zum Ausgleich. Wir brachten unser Angriffsspiel auf den Punkt. Ein starke Eisenacher Keeper Blaz Voncina bremste uns lange aus. Dass bei uns 20 Fehlwürfe notiert wurden, lag hauptsächlich an ihm“, resümierte Dusko Bilanovic, der Coach von Bayer Dormagen. Seine Schützlinge trafen vom 15:19 (31.) zum 20:20 (39.). Die Hausherren verengten in der Abwehr die Räume, eroberten nun ihrerseits mit Biss etliche Bälle. Ihr Plus im Angriff, die Torgefahr aus dem Rückraum. Andre Meuser (8 Treffer) und Ian Hüter (6) netzten immer wieder ein. Eisenachs Keeper Blaz Voncina hielt mit insgesamt 10 Paraden (Fangquote 38,5 %) sein Team im Rennen. Eisenachs Rückraum brachte hingegen das Leder nicht unter. In Überhast wurde der Ball an die Hausherren verloren, wie nach Eisenachs letztmaliger Führung (21:20, 40.). Blaz Voncinalief zur Hochform auf, doch seine Vorderleute konnten kein Kapital draus ziehen, patzten vielmehr. Willy Weyhrauch setzte einen an Peter Walz verursachten Siebenmeter beim Stand von 23:22 für die Hausherren neben das Tor (48.). Die Entscheidung fiel – auch dank der Treffer von Adrian Wöhler – aber erst im Finish Beim Stand von 27:26 für die Hausherren unterliefen den Thüringern zwei Schnitzer, die die Bayer-Sieben durch Andre Meuser und Joshua Reuland zu den entscheidenden Treffern zum 29:26 (60.) nutzte.

Ivan Snajder mit 7 Treffern in der ersten Halbzeit

Beide Teams lieferten sich eine rasante erste Halbzeit. Bis zur 11^Minute fielen bereits 10 Treffer. Ivan Snajder netzte zum 6:4 für die Eisenacher ein. Joshua Reuland vollendete von Außen zum 6:6 (13.). Treffer fielen in Sekundenabständen. Offensive war Trumpf. Jannis Schneibel schloss zum 11:9 (17.) und 12:10 (18.) für die Thüringer ab. Schnelle Angriffszüge zu Linksaußen sahen Ivan Snajder als sicheren Vollstrecker. Martin Potisk, nach Fußverletzung wieder dabei, tankte sich nach seiner Eiwechslung zum 14:13 für seine Farben durch (23.). Die Wartburgstädter hatten Oberwasser. Alexander Saul und Ante Tokic scheiterten jedoch an Bayer-Keeper Sven Bartmann. Ein Tempogegenstoß über Willy Weyhrauch und Ivan Snajder führte zum 17:15. Ivan Snajder traf zur 3-Tore-Halbzeitführung für den ThSV Eisenach.

Mangelnde Torgefahr aus dem Rückraum, Anhäufung eigener Fehler

Nach Wiederanpfiff markierte ThSV-Kapitän Alexander Saul mit seinem einzigen Treffer das 19:15 (31.). Doch es fehlte ihm und seinen Eisenacher Rückraumkollegen das Zielwasser! Dormagens Distanzwerfer hingegen versenkten, Auch, weil es im Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter beim ThSV Eisenach Defizite gab. Keeper Blaz Voncina hielt, was es zu halten gab. Auch ein Wechsel im Eisenacher Deckungs-Innenblick, Andrej Obranovicund Daniel Dicker übernahmen, brachte nicht die erhoffte Stabilität. Der ThSV Eisenach gab die Spielkontrolle ab. Bayer Dormagen erhöhte Einsatz und Torgefahr. Ein Steilpass von Jannis Schneibel landete in den Dormagener Reihen. Martin Potisk fabrizierte ein Stürmerfoul. Alexander Saul kassierte eine Zeitstrafe. Ivan Snajder brachte beim Gegenstoß das Leder nicht unter Kontrolle. Joshua Reuland traf hingegen zum 22:21 für Bayer Dormagen. Ein Adrian-Wöhler-Ball von Linksaußen landete (unabsichtlich) am Kopf von Bayer-Keeper Sven Bartmann (47.), Willy Weyhrauch setzte einen Siebenmeter links am Tor vorbei (48.). Das 24:22 für Dormagen beantwortete Daniel Hidegmit Eisenachs Anschlusstreffer (50.). Der Ausgleich fiel nicht mehr, auch wenn Blaz Voncina in Serie parierte, Seine Teamkollegen machten aus den Glanzparaden ihres Keepers viel zu wenig.

Statistik

Bayer Dormagen:

Jusbasic (1.-5./ 1 Parade), Bartmann (ab 5./ 12 Paraden); Reuland (6/1), Seesing, Senden (4), Meuser (7), Juric (2), Richter (1), Iliopoulos, I. Hüter (6), Reimer, Rehfuss, P. Hüter (2), Johannmeyer, Sterba (1), Mast

ThSV Eisenach:

Voncina (21,60/ 10 Paraden), Eichberger (1.21./ 4 Paraden); Volar, Iffert, Wöhler (3/1), Potisk (1), Hideg (1), Tokic (2), A. Alaj, Dicker (1), Obranovic, Schneibel (3), Walz (3), Snajder (7), Weyhrauch (5/2), Saul (1)

Siebenmeter

Bayer Dormagen: 1/2   ThSV Eisenach 3/4

Zeitstrafen

Bayer Dormagen 6 Min. – ThSV Eisenach 4 Min.

Schiedsrichter:

Leonard Bona, Malte Frank

Zuschauer: keine

 

 

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