„Raucherlunge“ erhöht Risiko für schweren Covid-19-Verlauf

99.000 Menschen in Thüringen sind von COPD betroffen

Rund 99.000 Menschen in Thüringen leiden an der Chronischen Obstruktiven Lungenkrankheit, genannt COPD. Umgangssprachlich wird sie oftmals als Raucherlunge oder Raucherhusten bezeichnet.

Die COPD steht nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs an dritter Stelle der Todesursachen in Thüringen. Patientinnen und Patienten mit COPD sollten jetzt besonders auf sich achtgeben, da sie zur Risikogruppe für einen besonders schweren Covid-19-Verlauf gehören, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen.

Schleichender Verlust der Lungenfunktion
Das tückische an der COPD sei, dass sich der Verlust der Lungenfunktion schleichend vollziehe, sodass Betroffene zunächst nichts bemerkten. Betroffen seien vor allem Raucherinnen und Raucher. Zunächst macht sich COPD durch einen scheinbar harmlosen Husten bemerkbar. Dann kommt die Atemnot. Alltägliche Verrichtungen wie Putzen oder Treppensteigen werden zu großen Anstrengungen. In fortgeschrittenem Stadium tritt Atemnot auch im Ruhezustand auf.

Bei der COPD sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Dadurch werden die Flimmerhärchen zerstört, die die Innenwand der Bronchien wie einen Teppich auskleiden. In gesundem Zustand sind die Flimmerhärchen beweglich und von einer dünnen Schleimschicht bedeckt. Staub und Krankheitskeime aus der Atemluft bleiben kleben und werden so unschädlich gemacht. Sind die Flimmerhärchen zerstört, kann der Schleim nicht mehr richtig abtransportiert werden und die Bronchien verstopfen. Schadstoffe wie Tabakrauch, Staub oder Gase können zur Entzündung der Bronchien führen.

Ein erstes Anzeichen für eine COPD kann langwieriger Husten ohne Infektionszeichen sein. Im weiteren Verlauf kommt dann Auswurf hinzu, sagt Birgit Dziuk.

Spätestens dann sollte der Arzt oder die Ärztin aufgesucht werden. Die COPD ist nicht heilbar. Mit einer richtigen Behandlung können Beschwerden gelindert und Lebensqualität verbessert werden. Kassen bieten ihren Versicherten Behandlungsprogramme an, die nach aktuellstem wissenschaftlichen Stand einen individuellen Behandlungsplan festlegen und Patientinnen und Patienten zum aktiven Mitwirken animieren. Versicherte können ihren behandelnden Arzt dazu ansprechen.

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