Reallohnindex 2017 in Thüringen um 1,4 Prozent gestiegen

Der Reallohnindex 2017 lag nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 1,4 Prozent über dem Vorjahresniveau. Nach endgültigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung stieg der Nominallohnindex gegenüber dem Jahr 2016 um 3,1 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist ein Anstieg der Verbraucherpreise von 1,7 Prozent zu beobachten.

Im Produzierenden Gewerbe (+ 3,6 Prozent) ist die Verdienstentwicklung deutlich höher als im Dienstleistungsbereich (+ 2,9 Prozent). Während der Nominallohnindex im Wirtschaftsbereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (+ 5,1 Prozent), Kunst, Unterhaltung und Erholung (+ 5,0 Prozent) sowie Gastgewerbe (+ 4,7 Prozent) deutlich anstieg, wurde im Bereich Verkehr und Lagerei nur ein geringer Anstieg von 0,8 Prozent erreicht.

Eine unterschiedliche Entwicklung ergab auch die Betrachtung des Nominallohnindex nach Art der ausgeübten Tätigkeit. Den größten Anstieg erreichten ungelernte Arbeitnehmer (+ 3,8 Prozent) und Fachkräfte (+ 3,4 Prozent), während Arbeitnehmer in leitender Stellung (+ 2,8 Prozent) einen deutlich niedrigeren Verdienstanstieg erzielten. Diese Auswirkungen könnten unter anderem mit der Einführung des Mindestlohngesetzes im Jahr 2015 im Zusammenhang stehen.

Im bundesweiten Vergleich konnte in Thüringen (+ 3,1 Prozent) nach Bremen (+ 4,4 Prozent) und Sachsen-Anhalt (+ 3,4 Prozent) eine positive Entwicklung der Nominallöhne beobachtet werden. Der durchschnittliche Anstieg aller Bundesländer beträgt 2,5 Prozent.

Bitte beachten:
Der Nominallohnindex spiegelt die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich der Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich wider. Aus dem Nominallohnindex sowie dem Verbraucherpreisindex wird zusätzlich eine reale Variante, der Reallohnindex, berechnet. Hierbei wird die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenübergestellt. Der Reallohnindex gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

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