Reform der Notfallversorgung: Erfahrungen der KV Thüringen einbeziehen

Zu dem von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgestellten Diskussions-Entwurf für eine Reform der Notfallversorgung erklärt die 1. Vorsitzende des Vorstandes der KV Thüringen, Dr. med. Annette Rommel:

Die KV Thüringen begrüßt es, dass die seit Jahren währende Diskussion über eine Reform der Notfallversorgung jetzt endlich in ein konkretes Gesetz münden soll. Wir bieten dem Bundesgesundheitsministerium, den Bundestagsabgeordneten und der Landespolitik an, unsere Thüringer Erfahrungen aus einem flächendeckenden Bereitschaftsdienst, der Kooperation mit Kliniken und unserer landesweiten Vermittlungszentrale in die Debatte einzubeziehen.

In den vergangenen Jahren, in denen die Politik noch diskutierte, hat die KV Thüringen gehandelt. Schon heute arbeiten der Ärztliche Bereitschaftsdienst und die Notaufnahmen der Krankenhäuser an vielen Standorten im Land bei der Behandlung von Patienten, die außerhalb der Praxis-Sprechzeiten ärztliche Hilfe suchen, zusammen. An drei Klinikstandorten gibt es bereits eine gemeinsame Struktur, an weiteren gemeinsame oder kooperierende Empfangs-Tresen. Unsere landesweite Vermittlungszentrale, bei der alle Anrufe auf der 116117 ankommen, ist bereits mit den Rettungsleitstellen vernetzt. Noch in diesem Jahr wird der Service der Zentrale ausgebaut. Dadurch ist die Zahl der Patienten, die mit einfachen Erkrankungen in die Notaufnahme eines Krankenhauses gehen, in Thüringen seit 2017 rückläufig.

Die Ankündigung des Bundesgesundheitsministers, die 116117 und die 112 zu vernetzen und mit Integrierten Notfallzentren Anlaufpunkte für Patienten mit akuten Erkrankungen zu schaffen, geht aus unserer Sicht grundsätzlich in dieselbe Richtung. Wir werden deshalb das Gespräch mit der Politik suchen. Damit möchten wir vermeiden, dass sich in Thüringen die Versorgung der Patienten, die außerhalb der Praxis-Sprechzeiten ärztliche Hilfe suchen, verschlechtert.

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