Restaurierung eines Eisenacher Industriedenkmals

Seit Anfang Juni ist die vor dem Automobilmuseum stehende Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse eingerüstet und hinter Planen verschwunden. Nach 12-jähriger Standzeit findet nun eine umfangreiche Restaurierung statt um die Witterungsschäden zu beseitigen.

Dazu wurde in diesem Jahr im 4. Anlauf vom Thüringer Landesamt für Archäologie und Denkmalschutz eine großzügige Förderung bewilligt, die die Stiftung Automobile Welt Eisenach in die Lage versetzte die umfangreichen Sanierungsarbeiten in Auftrag zu geben. Nach einer von der Wartburg-Sparkasse mitfinanzierten Sanierungskonzeption wurde das Büro des Metallrestaurators Bernhard Mai aus Erfurt beauftragt, der selber dabei aktiv mit Hand anlegt.

Die Umformpresse wird nach einer gründlichen Reinigung mit einer vierfachen Farbschicht versehen. Nach Fertigstellung wird die Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse mit einem resedagrünen Farbanstrich wieder in Zustand der letzten Betriebstage versetzt, auch wenn sie 1928 in schwarz nach Eisenach ausgeliefert wurde. Seit dieser Zeit wurde mit der bei der Firma Schuler in Göppingen hergestellte Presse in Eisenach bis 1991 ununterbrochen produziert. So wurden von den Kotflügeln des Dixi DA 1 im Jahr 1928 bis zum Heckmittelteil des Wartburg 1.3 bei der Produktionseinstellung 1991 vielfältige Karosserieteile aller in Eisenach gefertigten Fahrzeuge auf dieser Presse geformt.

Die 75 Tonnen schwere Doppelkurbel-Kniehebel-Tiefziehpresse gilt als ein technisches Industriedenkmal und wurde 2007 im Rahmen des Thüringentages in Eisenach gesichert und vor dem Automobilmuseum platziert. Dort wirkt sie seit dem als weithin sichtbares Zeugnis der Automobilproduktion und das Museum automobile welt eisenach hat mit diesem Werbemittel ein Alleinstellungsmerkmal in Deutschland.