Rückgang bei Schwangerschaftsabbrüchen im Jahr 2019 in Thüringen

Im Jahr 2019 wurden in Thüringen 3.035 Schwangerschaften vorzeitig beendet. Wie das Thüringer Landesamt für Statistik mitteilt, waren das 4,4 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr. Ein noch stärkerer prozentualer Rückgang in Thüringen ist im ersten Quartal des Jahres 2020 zum ersten Quartal des Vorjahres zu verzeichnen. In Thüringen wurden 8,3 Prozent bzw. 796 Schwangerschaften weniger vorzeitig beendet, als im Vergleich zum ersten Quartal 2019. Deutschlandweit(1) hat sich die Zahl in 2019 im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 100.893 Abbrüche reduziert, was einem Rückgang um 0,1 Prozent entsprach, während im ersten Quartal 2020 insgesamt 26.497 Abbrüche registriert wurden, was einem Rückgang um 2,0 Prozent entsprach.

Im Jahr 2019 ließen 2.935 Frauen mit Wohnsitz in Thüringen einen Abort durchführen, davon 2.799 Frauen im eigenen Land und 136 Frauen in einem anderen Bundesland (darunter 44 Frauen in Sachsen-Anhalt und 42 in Sachsen). Demgegenüber ließen 153 Frauen mit Wohnsitz in Bayern den Schwangerschaftsabbruch in Thüringen durchführen.

Von den 2.935 Thüringerinnen waren 114 Frauen im Jahr 2019 jünger als 18 Jahre. In dieser Altersgruppe ist zum Vorjahr ein Anstieg um 7,5 Prozent zu verzeichnen. Weitere 1.164 Frauen waren im Alter von 18 bis 29 Jahre (-10,9 Prozent), 1.407 Frauen im Alter von 30 bis 39 Jahre (-0,8 Prozent) und 250 Frauen waren älter als 40 Jahre (+4,2 Prozent).

Zum Zeitpunkt des Eingriffes waren 2.034 Thüringer Frauen ledig, 805 Frauen verheiratet und 96 geschieden bzw. verwitwet. Vor dieser Maßnahme hatten 842 Frauen noch kein Kind, 840 hatten zu diesem Zeitpunkt schon ein Kind, 869 Frauen zwei Kinder und 384 Frauen drei und mehr Kinder.

Insgesamt wurden 2.882 Abbrüche ambulant durchgeführt, davon 1.549 in einer gynäkologischen Praxis und 1.333 ambulant im Krankenhaus. Die übrigen 53 Abbrüche erfolgten stationär im Krankenhaus.

1) Aufgrund der Corona-Pandemie kam es zu einer Untererfassung in den nachgewiesenen Ergebnissen des 1. Quartals 2020 für Deutschland von geschätzt knapp 1 Prozent.

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