Tannensaat für Waldumbau

Neben der regulären Frühjahrspflanzung findet im Forstamt Marksuhl derzeit auf etwa 5 ha eine größere Aussaat von Tannensamen statt.

Das Saatgut stammt aus der Samenplantage Vitzeroda und ist das aus Sicht der genetischen Vielfalt beste Saatgut, welches in Thüringen zur Verfügung steht. Die geernteten Zapfen wurden in der landeseigenen Darre in Fischbach geklengt und aufbereitet. So musste für das Saatgut im Kühlhaus der Winter simuliert werden. Dann wurden die Samen mehrere Tage gewässert und anschließend mit Spielsand vermischt, um die Ausbringung zu erleichtern.

Die Saatfläche befindet sich im Emiliengrund im Revier Marksuhl. Die derzeit noch vorhandenen Fichtenbestände sterben leider nach und nach ab. Mit einem Bagger wurden daher unter die sterbenden Bäume Saatrillen gezogen, der Rohhumus beseitigt und damit der Mineralboden freigelegt. Das wertvolle Saatgut wird nun mit vielen fleißigen Händen ausgebracht, etwa 10 kg pro ha. Ein kg hochwertiges Tannensaatgut kostet etwa 130 €.

© Ansgar Pape / Thüringer Forstamt Marksuhl
Mit Spielsand angemischtes Tannensaatgut.

Nach der Keimung der Weißtannen bieten die toten Fichten Schutz vor Frost und Austrocknung. Da junge Weißtannen ein Leckerbissen für die Rehe sind, ist eine intensive Jagd vor Ort unerlässlich.

Die Weißtanne als heimische Nadelbaumart ist besser an den Klimawandel angepasst und durch ihr tiefreichendes Wurzelsystem deutlich sturmfester als die Fichte, erläutert Forstamtsleiter Ansgar Pape die Maßnahme.

Natürliche Weißtannenvorkommen gibt es im Forstamt zum Beispiel noch in der Nähe von Frauensee. Die Bezeichnung „Tännertal“ spricht für sich. Im Forstamtssitz im Schloss von Marksuhl sind zahlreiche starke Balken aus Weißtannenholz aus dem 16. Jahrhundert verbaut.

© Ansgar Pape / Thüringer Forstamt Marksuhl
Vom Bagger angelegte Saatstreifen.
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