Thüringen: 70 Prozent der gefertigten Pkw gehen in die EU

Thüringen exportierte im 1. Halbjahr 2002 über 70 Prozent der gefertigten Personenkraftwagen in die Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
Ausfuhren: Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik erhöhten sich seit Jahresbeginn die monatlichen Ausfuhren kontinuierlich. Im 1. Halbjahr 2002 konnte ein Exportergebnis von 2,3 Milliarden Euro ausgewiesen werden. Das waren gegenüber dem Vergleichszeitraum 2001 rund 177,0 Millionen Euro bzw. 7 Prozent weniger exportierte Waren, was u.a. auf die konjunkturelle Lage zurückzuführen sein dürfte.
Bundesweit verringerten sich die Ausfuhren gegenüber dem entsprechenden Vergleichszeitraum 2001 um 0,6 Prozent.

Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2001 wurden exportseitig Rückgänge der Lieferungen in alle Erdteile festgestellt. Beispielsweise nahmen die Länder Asiens und Amerikas rund 21 bzw. 14 Prozent weniger Waren ab.
In den mittel- und osteuropäischen Länder war ein Zuwachs zu verzeichnen (+10,2 Prozent).
Nach Frankreich – wichtigstes Abnehmerland Thüringer Waren – wurden im 1. Halbjahr 2002 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreshalbjahr die Ausfuhren wertmäßig um 4,6 Prozent erhöht. Frankreich hatte einen Anteil an den gesamten Ausfuhren von rund 11 Prozent.
Die höchsten Zuwächse zum Vergleichszeitraum 2001 verzeichneten unter den ersten 15 Exportländern Thüringens Spanien (+ 49,0 Prozent) sowie die EU-Beitrittskandidaten Polen (+16,2 Prozent) und die Tschechische Republik (+12,9 Prozent). Viel geringer war der gelieferte Warenwert nach Italien (-45,7 Prozent), in die Schweiz (-23,0 Prozent) und nach Japan (-19,6 Prozent).

Innerhalb Europas waren vor allem Thüringer Enderzeugnisse wie Personenkraftwagen und Wohnmobile (Anteil von 14,1 Prozent am Gesamtexport), mess-, steuerungs- und regelungstechnische Erzeugnisse (8,0 Prozent) sowie Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge (6,0 Prozent) gefragt. Personenkraftwagen wurden fast ausschließlich von europäischen Ländern bezogen (99,7 Prozent). Annähernd 73 Prozent der Lieferungen in dieser Warenposition nahmen die EU-Mitgliedsländer ab. Rund 75 Prozent der mess-, steuerungs- und regelungstechnischen Erzeugnisse sowie knapp 80 Prozent der Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge wurden von der Thüringer Wirtschaft innerhalb Europas exportiert.

Einfuhren: Die Einfuhren erreichten in den ersten sechs Monaten diesen Jahres einen Wert von 1,9 Milliarden Euro. Nach vorläufiger Auswertung durch das Thüringer Landesamt für Statistik wurden im 1. Halbjahr 2002 für 107,3 Millionen Euro bzw. 6,0 Prozent mehr Waren gegenüber dem Vergleichszeitraum 2001 nach Thüringen importiert.
Bundesweit sanken die Einfuhren gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 8,6 Prozent.

Die Warenlieferungen aus der EU fielen mit 762,5 Millionen Euro um 11,3 Prozent geringer aus als in den gleichen Vorjahresmonaten. Überdurchschnittlich erhöhten sich die Importe aus Asien (+40,0 Prozent) insbesondere wie in den Vormonaten die Bezüge aus der Volksrepublik China und Taiwan (+44 bzw. +54 Prozent). Ein Plus von 20 Prozent gab es bei den Lieferungen aus den Ländern Mittel- und Osteuropas. Hier stiegen besonders stark die Importe aus der Russischen Föderation (+41,9 Prozent), Ungarn (+41,8) und Polen (+28,3).

Ein Fünftel (20,1 Prozent) der von Januar bis Juni 2002 nach Thüringen eingeführten Güter waren Büro- und automatische Datenverarbeitungsmaschinen. Der überwiegende Teil (fast 72 Prozent) der eingeführten Büro- und automatischen Datenverarbeitungsmaschinen kamen aus Taiwan und der Volkrepublik China.

Detaillierte Angaben für Thüringen – nach Warengruppen und Ländern – enthält der Statistische Bericht «Aus- und Einfuhr in Thüringen, Januar 2001 – Juni 2002».