Thüringen ist Nr. 1 bei Sodbrennen
Rund 200.000 Menschen im Freistaat betroffen
Nirgends in Deutschland leidet ein so großer Teil der Bevölkerung an Sodbrennen wie in Thüringen. Analysen der BARMER zufolge sind 9,4 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer im Jahr 2022 mit der Diagnose Refluxkrankheit oder Sodbrennen in ärztlicher Behandlung gewesen. Das entspricht rund 200.000 Menschen. Bundesweit leiden nur 7,6 Prozent der Bevölkerung an dem unangenehmen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre.
Sodbrennen ist mit einer gesunden Ernährung, Hausmitteln und notfalls auch mit Medikamenten gut in den Griff zu bekommen, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen.
Halten Beschwerden jedoch über einen längeren Zeitraum an, sei eine ärztliche Abklärung ratsam. Ob der hohe Anteil an Betroffenen in Thüringen auf eine überdurchschnittlich ungesunde Ernährung und Lebensweise zurückzuführen ist, gehe aus den Abrechnungsdaten der Krankenkassen nicht hervor.
Ursachen und Risikofaktoren
Das Symptom Sodbrennen lasse nicht immer auf eine eindeutige Ursache schließen. Normalerweise verschließen Muskeln den Übergang zwischen Magen und Speiseröhre, so dass eine Öffnung nur beim Essen und Trinken erfolgt. Damit wird verhindert, dass Magensäure aufsteigt. Klappt das nicht, kommt es zu dem typischen brennenden Gefühl. Die Einnahme von Herzmedikamenten oder eine fortgeschrittene Schwangerschaft können beispielsweise zu derartigen Beschwerden führen.
Allerdings stehen auch Stress, hoher Alkohol- und Nikotinkonsum im Verdacht Sodbrennen zu begünstigen, ebenso wie große, ausgiebige Mahlzeit, bei denen der Magen sehr gedehnt wird, erläutert Dziuk.
Dann könne es passieren, dass der Durchgang vom Magen nicht wieder ausreichend verschlossen wird und Magensäure in die Speiseröhre gelangt.
Folgeerkrankungen oder Komplikationen
Eine Refluxkrankheit verläuft oft in Schüben, Phasen mit wenigen oder keinen Beschwerden wechseln sich mit Krankheitsphasen ab. Wird die Speiseröhre immer wieder gereizt, können sich die Probleme verschlimmern und Folgeerkrankungen oder Komplikationen auftreten.
Das Spektrum möglicher Folgen reicht von Heiserkeit bis hin zu Kehlkopfentzündungen, Blutungen, anhaltendem Husten, Zahnproblemen, Schlafstörungen oder gar Speiseröhrenkrebs, sagt BARMER-Landeschefin Dziuk.